2.12.07

Eine Reihe von genetischen Störungen, d. h. von Veränderungen der Chromosome und Gene können zur Unfruchtbarkeit führen. Mit einer Häufigkeit von 0,2 % in der männlichen Bevölkerung ist hierbei vor allem das Klinefeltersyndrom zu nennen (ca. 70.000- 80.000 betroffene Männer in Deutschland). Hierbei handelt es sich um eine angeborene numerische Chromosomenaberration mit der Chromosomenformel 47 XXY, also einem weiblichen X-chromosom zuviel.


Das Klinefeltersyndrom zeichnet sich durch einen Hochwuchs (oftmals 190-200cm große Männer), stark unterentwickelte Hoden (nur Erbsengröße) und einer Unfruchtbarkeit (Infertilität) aus. Im späteren Erwachsenenalter kommen dann wegen der ungenügenden Testosteronproduktion die klinischen Symptome eines Testosteronmangels (Hypogonadismus) mit Potenz-und Libidostörungen, Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) und Muskelschwäche hinzu. Patienten mit Klinefeltersyndrom zeigen auch ein erhöhtes Risiko für Varizen (Krampfadern), Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes und auch für Brustkrebs (20fach erhöhtes Risiko des Mannes, ein Mammakarzinom zu bekommen) sowie für extragonadale Keimzelltumoren.
Die beim Klinefeltersyndrom fast immer vorhandene Infertilität ist keiner Behandlung zugänglich. der später einsetzende Testosteronmangel hingegen ist durch eine entsprechende Hormonbehandlung gut beherrschbar.


Neben dem Klinefeltersyndrom spielen Defekte des Y-Gens eine wesentliche Rolle bei Männern mit Infertilität.


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28.11.07

Klimakatastrophe: Mehr Jungs

Auch beim Menschen hängt es von den Umweltbedingungen ab, welches Geschlecht der Nachwuchs hat. Entsprechende Hinweise haben finnische Wissenschaftler in alten Kirchenbüchern gefunden. Bei in Finnland lebenden Samen kamen demnach umso mehr Söhne zur Welt, je wärmer es war.


Ein solcher Zusammenhang sei bereits von vielen Tieren nachgewiesen worden, bei denen das Geschlecht hauptsächlich durch die Chromosomen bestimmt werde, schreiben die Forscher um Samuli Helle von der Universität Turku im Fachblatt “Biology Letters”. Im Falle des Menschen hätten entsprechende Studien bislang jedoch kein klares Bild ergeben.


Helle und Kollegen werteten Kirchenbücher aus, die für den Zeitraum 1745 bis 1890 minutiös jede Taufe, jede Hochzeit und jedes Begräbnis in drei Gemeinden im finnischen Teil Lapplands auflisten. Die Forscher ermittelten, wie viele Jungen unter den jährlich 21 bis 70 Neugeborenen waren. Das Geschlechterverhältnis verknüpften sie mit den mittleren Jahrestemperaturen, wie sie aus Jahresringen und anderen Indikatoren abgeleitet worden waren.


Es zeigte sich, dass der Anteil der Söhne mit der Temperatur im Geburtsjahr zunahm. Im Mittel bei 51 Prozent, stieg der Wert mit jedem zusätzlichen Grad Celsius um 2,3 Prozentpunkte. Umgekehrt stieg der Anteil der Mädchen mit der Temperatur im Jahr vor ihrer Geburt um 1,4 Prozent je Grad Celsius. Die Gesamtzahl der Geburten variierte nicht mit der Temperatur.


Nach Ansicht Helles und seiner Kollegen sprechen diese Resultate für die Ansicht, dass der Temperatureffekt über eine Vielzahl von Faktoren vermittelt wird - von den Erfolgschancen der Spermien über den Ernährungszustand der Mutter bis hin zur Robustheit männlicher und weiblicher Föten. Um dieses Geflecht von Faktoren zu entwirren, müssten die Umweltbedingungen sehr viel genauer bekannt sein, so die Forscher.

29.10.07

Täglicher Sex gut für Fruchtbarkeit

Tue Gutes - und tue es oft, das gilt, wenn man (und frau) neueren Forschungen glauben darf, besonders für Paare mit Kinderwunsch:


Täglicher Sex fördert die Qualität der Spermien, so eine Studie der Universität Sydney. Das gilt vor allem für Spermien, die offenbar einen "genetischen Schaden" haben. Wer jeden Tag ejakuliere, reduziere den Anteil solcher DNA-beschädigter Spermien, so die Forscher.

Wer hingegen dazwischen zu lange wartet, schränkt die Fruchtbarkeit der Spermien ein, so das australische Forscherteam. Bisher legen Paare mit Kinderwunsch-Problemen stets ein paar Tage Pause ein, um die Spermienmenge zu erhöhen.

Für die Studie suchten die Wissenschaftler Teilnehmer aus, die eine Abnormalität ihrer Spermien aufwiesen. Sie ejakulierten einmal eine Woche täglich, und mussten dann drei Tage Pause machen. Ergebnis: Bis auf fünf Teilnehmer produzierten alle viel bessere Spermien, wenn sie jeden Tag ejakulierten.

7.9.07

Sie Fragen, Dr. Sommer antwortet

Es geht hier nicht um den Dr Sommer, der in der Bravo die Fragen erblühender Teenager beantwortet. Dr. Sommer ist Androloge und hat ein Buch geschrieben. Hier ein paar Fragen aus seinem Buch


Prof. Dr. med. Frank Sommer, „Warum Frauen Pornos mögen und Männer einen G-Punkt haben, 296 Wahrheiten über Sex“, Südwest-Verlag. 9,95 Euro


Kann man den Penis lang massieren?


Aus meiner Praxiserfahrung kann ich hierzu nichts berichten. Es gibt auch keine wissenschaftliche Studie, die das bezeugt hätte! Aber es gibt eine Massagemethode der sudanesischen Araber, die von sich reden machte. Die geht so: Sie nehmen Ihren Penis zwischen Daumen und Zeigefinger und massieren ihn mit Melkbewegungen jeden Tag eine halbe Stunde von der Wurzel bis zur Spitze. Lassen Sie es aber nicht bis zur Ejakulation kommen!

Ich sag's Ihnen aber gleich: Wenn Sie nicht so viel Zeit und Geduld haben wie die Männer aus dem Morgenland, sind Ihre Aussichten auf Erfolg nicht die besten. Die Massagemethode zeigt nämlich erst nach frühestens einem Jahr Erfolg. Wenn überhaupt!

Macht Kaffee die Spermien schneller?


Wissenschaftler der Universität São Paulo haben die Spermien von 750 Männern untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Spermien der Männer, die mehr als drei Tassen Kaffee täglich trinken, erheblich beweglicher sind als die der Kaffeemuffel. Diese Ergebnisse konnten in Europa nicht wiederholt werden.

Kann man den Geschmack von Sperma verändern?


Sie können den Geschmack Ihrer Spermien zum Guten wie zum Schlechten beeinflussen. Wenn sich Ihre Partnerin beim Oralsex über den Geschmack Ihres Spermas beschwert, kann das zum Beispiel an folgenden Geschmacksvermiesern liegen: Knoblauch macht das Sperma säuerlich. Alkohol lässt es schal und abgestanden schmecken. Aspirin gibt dem Sperma eine bittere Note. Gern würde ich Ihnen auch ebenso viele Faktoren aufzählen, die den Geschmack des Spermas verbessern. Doch leider kennt man nur einen: Ananassaft. Trinken Männer circa 1,5 Liter Ananassaft am Tag, soll das den Geschmack des Spermas versüßen.

Wie weit kann man ejakulieren?


Der bisherige Rekord (weiteste medizinisch registrierte Ejakulation) liegt bei 29,7 Zentimeter.

Kann man sich wirklich den Penis brechen?


Keine Knochen und doch gebrochen! Meine Herren, das ist die schmerzliche Wahrheit. Doch wie kann's geschehen? Natürlich in erster Linie beim Sex! Eine plötzliche Bewegung oder ein schnelles Biegen des Penis während einer Erektion reichen, um die dichte Faserhülle, die das Schwellkörpergewebe umgibt, zu brechen. Wenn's passiert ist: sofort ins Krankenhaus.

Wie kann ich meine Lust auf Sex steigern?






Mein Tipp: Wenn Sie eine Bekannte haben, die gerade ein Kind geboren hat, besuchen Sie sie gleich morgen. Nichts bringt die Lust der Frauen so auf Touren wie der Geruch von stillenden Müttern und ihren Babys. Ist sogar durch eine Studie belegt. Forscherinnen der Universität Chicago fanden heraus, dass das Duftgemisch aus Muttermilch, Mutterschweiß und Babyspeichel besonders kinderlose Frauen in Sexlaune bringt.

Hat Cola eine verhütende Wirkung?


Das Gerücht hält sich hartnäckig, dass Vaginalspülungen mit Cola nach dem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhüten können. Studien zufolge erfreut sich diese Methode besonders in Entwicklungsländern großer Beliebtheit. Doch funktioniert sie auch? Um das herauszufinden, wurden an der Harvard Medical School Spermien sowohl in einem Glas herkömmlicher Cola als auch in der Diätversion gebadet. Ergebnis: Nach einer Minute waren in beiden Gläsern alle Spermien bewegungsunfähig. Die Diät-Cola war dabei fünfmal wirkungsvoller als der Klassiker. Doch Vorsicht: ‚bewegungsunfähig' bedeutet eben nicht ‚tot'.

Hält Sex schlank?


Haben Sie zweimal täglich Sex, und ich lege mich auf ein Ja fest. Denn pro Akt inklusive Orgasmus werden circa 225 Kilokalorien verbrannt. Das entspricht einem halben Big Mäc.

 

Naja, der Mann ist Professor. Er muss es wissen.

23.8.07

Donogene Insemination: Probleme, den richtigen Spender zu finden

Wenn eine ICSI-Behandlung bei extrem schlechter Spermienqualität nicht möglich ist oder sogar die Spermien beim Mann komplett fehlen, dann ist die Behandlung mit Spendersamen eine mögliche Option, um sich den Kinderwunsch doch noch erfüllen zu können. Die Auswahl des Spenders orientiert sich dabei im Wesentlichen an äußeren Merkmalen des späteren (sozialen) Vaters des Kindes. Augenfarbe, Haarfarbe und Blutgruppe sind dabei entscheidende Merkmale, die berücksicht werden müssen.


Bei ausländischen Paaren ist aber auch die Hautfarbe ein wichtiges Kriterium, wie aus einer Berliner Samenbank berichtet wird:



[…] immer wieder kommt es zu Engpässen in der Samenwirtschaft: "Wir haben leider sehr wenige türkische Spender und keine arabischen Spender."


Ganz rar sind in Berlin auch Samen aus Gegenden wie Indien, aus Schwarzafrika oder aus dem fernöstlichen Gebiet, denn: "Es gibt gewisse religiöse Probleme bei der Samengewinnung durch Masturbation. In bestimmten Gebieten ist es nicht vorstellbar, dass man Hand an sich legt zum Zwecke der Samengewinnung und nicht zum Zwecke der sich ganz direkt daraus ergebender Schwangerschaft bei der Frau. "Da hilft auch eine Aufwandsentschädigung von 105 Euro pro Spende nichts."


Der Glaube spielt auch bei der Auswahl der Spender eine große Rolle. Einige Paare, die sich für künstliche Befruchtung entscheiden, würden gezielt nach muslimischen oder jüdischen Spendern fragen. Aus medizinischer Sicht sei eine solche Einschränkung zwar unsinnig, so Peet. Dennoch sei es bei vielen Samenbanken weltweit Usus, wenn es in der Gegend einen größeren Bevölkerungsanteil jüdischer Menschen gibt, bei der Samenspende die Religionszugehörigkeit zu erfassen: "Denn das Verlangen nach rein jüdischer Fortpflanzung ist groß."


Doch wenn der Wunsch nach dem Stammhalter stärker ist als die gesellschaftlichen Konventionen, sind zukünftige Eltern zu Kompromissen bereit. So komme es vor, dass ein türkisches Paar auch einen deutschen Samenspender akzeptiert. Natürlich nur, wenn die zukünftigen Eltern auch Familienangehörige haben, die nicht unbedingt braunäugig und schwarzhaarig sind. Ein blauäugiger Großvater oder eine dunkelblonde Cousine bieten ein solides Alibi für das Aussehen des Kindes.


Alternativ sind auch Verwandten-Spenden eine Möglichkeit, jedoch können sich daraus familiäre Probleme ergeben, die insbesondere bei Menschen aus anderen Kulturkreisen von noch größerer Bedeutung sind als sonst ohnehin schon

12.8.07

Andrologische Unterhose

Wer weiß, ob es wirklich etwas bringt, aber die Unterhosenindustrie schreckt in ihrem Bemühen, neue Märkte zu eröffnen, nun auch nicht vor fragwürdigen Experimenten zurück. Fachmännisch andrologisch betrachtet , muss man die Befürchtung haben, dass diese Modelle (siehe Link unten, dort finden sich auch Bilder dazu) die Blutzirkulation nachhaltig einschränkt.


Dann nützen auch die optimierten Temperaturen nichts mehr.


Zitat:
Die Funktion des Hodensacks ist, die Hoden zwei bis fünf Grad Celsius kühler als den Rest des Körpers zu halten. Diese Temperatur ist optimal für die Produktion von Spermien, ebenso für das “Am-Leben-Halten” bereits produzierter männlicher Samen. Durch die Lage Deiner Hoden in der Rise Up Pant wird dieser Vorgang geradezu angeregt. Alles funktioniert bestens!

Via: daphillios blog » Penis Rise Up Pant.

18.7.07

Im Sommer ist der Mann weniger fruchtbar

Forscher aus Tel Aviv haben analysiert, dass das Sperma des Mannes in den Sommermonaten nicht so fruchtbar ist.

Wissenschaftler aus Tel Aviv untersuchten 90 Proben von Samenspendern aus den Monaten März, Juni, September und Dezember. Das Ergebnis verblüffte, denn die Spermien-Konzentration und Spermien-Beweglichkeit (Motilität) schnitt bei den Proben von Winter und Frühjahr am besten und im September am schlechtesten ab. Zudem stellte sich heraus, dass sich die „Einfrierbarkeit“ im Frühjahr bis Sommer dramatisch verschlechtert. Die Experten raten deshalb zur Kryo-Konservierung das „Winter- oder Frühlings-Sperma“ zu verwenden.

11.7.07

Spermiogramm: Schnelltest in 15 Minuten

Marburger Mediziner haben einen Schnelltest entwickelt, mit dem innerhalb von 15 Minuten die Zeugungsfähigkeit des Mannes geprüft werden kann. Ein Teststreifen ermittelt, wie viele Spermien das Ejakulat enthält. "Liegt die Zahl über 10 Millionen pro Milliliter, dürfte der Mann zeugungsfähig sein", sagte der inzwischen an der Saar-Uni Homburg tätige Wissenschaftler Gunther Wennemuth und bestätigte damit einen Bericht der "Apotheken-Umschau". Der Test soll im Jahr 2008 auf den Markt kommen und wird in Apotheken und im Internet frei verkäuflich sein.

Der Preis werde zwischen 20 und 50 Euro liegen, sagte Wennemuth weiter. Laut Wennemuth sind fünf Prozent aller Paare in Deutschland ungewollt kinderlos. Die bekannten Ursachen dafür liegen zu 30 Prozent bei den Frauen, zu weiteren 30 Prozent bei den Männern, der Rest sei ungeklärt. Während sich kinderlose Frauen dem Mediziner zufolge "durchdiagnostizieren lassen", schämten sich die Männer, wegen einer vermuteten Zeugungsunfähigkeit zum Arzt zu gehen. Der Test könne nun etwa von Partnerinnen für eine Überprüfung "im stillen Kämmerlein" gekauft werden.

Sollte die Spermienzahl unter dem Grenzwert von 10 Millionen liegen, "kann den Männern gleichwohl zu einem Kind verholfen werden", zum Beispiel durch eine Entnahme von Spermien aus den Hoden für eine künstliche Befruchtung, sagte Wennemuth. Mumpserkrankungen im Erwachsenenalter sind unter anderem Ursache für eine Zeugungsunfähigkeit.

Er ist in dieser Pressemitteilung nicht ausführlich beschrieben worden, dürfte aber diesem hier entsprechen

Simpler Test kann Erbgut der Spermien erkennen

Ein vergleichsweise einfacher Test könnte helfen, geeignete Spermien für eine künstliche Befruchtung auszuwählen. Südkoreanische Forscher haben entdeckt, dass sich der Spermienschwanz in einer stark verdünnten Lösung besonders stark aufrollt, wenn die Samenzelle über die korrekte Erbgutausstattung verfügt. Das berichtet das Magazin “New Scientist” in seiner neuen Ausgabe.

Indem eine Samenzelle direkt in eine Eizelle injiziert wird, können auch solche Paaren Kinder bekommen, bei denen der Mann kaum Spermien produziert. In solchen Fällen tragen die wenigen Spermien allerdings relativ häufig nicht die reguläre Zahl von Chromosomen. Normalerweise haben sie im Wettlauf zur Eizelle kaum Chancen gegen normale Samenzellen. Die neue Technik könnte diesen Wettbewerb im gewissen Maße wiederherstellen, hoffen Myung-Geol Pang von der Chung-Ang University und seine Kollegen.

Pang und Kollegen studierten das Ejakulat von drei Männern mit normaler und sechs Männern mit stark reduzierter Spermienzahl. Zur Anwendung kam ein Schwelltest, der schon seit längerem zur Einschätzung der Spermienqualität genutzt wird. Dabei werden die Spermien in eine Lösung gegeben, in der die Konzentration gelöster Teilchen geringer ist als in den Samenzellen selbst. Indem Wasser in die Zellen strömt, rollt sich bei lebenden Spermien das Schwanzstück auf, nicht jedoch bei toten oder stark geschädigten.

Dieses Phänomen hängt auch von der Erbgutausstattung ab, fanden die Forscher bei der Begutachtung von insgesamt 16.370 Spermien, deren DNA sie mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert hatten. Solche Spermien, deren Schwanz sich bis zu seinem Ansatzpunkt aufgerollt oder zumindest große Schleifen gebildet hatte, enthielten mit bis zu 17-mal höherer Wahrscheinlichkeit die korrekte Chromosomenzahl als rein zufällig ausgewählte Spermien, berichtete die Gruppe kürzlich auf einer Fachtagung in Lyon.

Via: Kinderwunsch-News

6.7.07

MIF zeigt Fruchtbarkeit des Mannes an

Sperma enthält einen Botenstoff aus der Gruppe der Zytokine, der Reifung und Beweglichkeit der Spermien beeinflusst. Die Konzentration dieses „Makrophagen-migrationsinhibierenden Faktors (MIF)“ lässt auf die Fruchtbarkeit schließen, berichten Forscher vom Feinstein Institute for Medical Research in Manhasset, USA, in der Zeitschrift „Molecular Medicine“.

Liegt der MIF-Spiegel unter oder über dem Normalwert, sinkt die Spermienqualität. Damit bietet sich ein neues Testverfahren für die Zeugungsfähigkeit an, schreiben Yousef Al Abed und Kollegen. Wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt, liegt die Ursache in 40 Prozent der Fälle beim Mann.

Sie ermittelten den MIF-Spiegel in Spermaproben von 95 Männern. Bei 68 von ihnen wurde eine verminderte Fruchtbarkeit diagnostiziert. Für diese ergaben sich im Vergleich zu den gesunden Männern zu geringe oder stark erhöhte MIF-Konzentrationen.

Einerseits ist MIF für eine normale Entwicklung der Spermien nötig. Andererseits wirkt ein Überschuss des Botenstoffs hemmend: Erhöht man die MIF-Konzentration einer Samenprobe im Reagenzglas, nimmt die Beweglichkeit der Spermien ab, womit sich auch ihre Befruchtungsfähigkeit verringert. Wie diese schädliche Wirkung entsteht, ist noch unbekannt. Ob sich das Zytokin als Verhütungsmittel einsetzen ließe, sollen nun weitere Untersuchungen zeigen.

28.6.07

Wirlpools machen Männer unfruchtbar

Heiße Badewannen oder Whirlpools können die Fruchtbarkeit von Männern schädigen. Um das zu belegen, haben elf unfruchtbare Männer für mehrere Monate von einer üblen Gewohnheit abgelassen: Vorher hatten sie mindestens einmal in der Woche in viel zu heißem Wasser gebadet.

Mit dem heißen Wasser sollte er es nicht übertreiben - wenn er noch Kinder zeugen möchte

Seit längerem ist trockene Wärme als Ursache von Unfruchtbarkeit dokumentiert. Nun bestätigt eine kleine Pilotstudie den Verdacht, dass auch feuchte Hitze die Bildung und Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigt.
Die elf Männer, die sich dem Test unterzogen, hatten zuvor einmal in der Woche für mindestens eine halbe Stunde Badewannen oder Whilpools benutzt, deren Wärme die Körpertempoeratur überstieg. Als sie das sein ließen, verfünffachte sich die Zahl der beweglichen Spermien schon fast - zumindest bei fünf Männern.

Das alles berichtet die brasilianische Fachzeitschrift "International Braz J Urol". Fazit des Untersuchungsleiters Paul Turek von der Universität von Kalifornien in San Francisco: Zeugungswillige Männer sollten feuchte Hitze meiden.

Sicherlich eine superaussagekräftige Studie. Mit der Fallzahl kann statistisch ja gar nichts mehr schiefgehen :-)

Via: Welt-online

24.6.07

Neues Präparat zur Verbesserung der Spermien

Bin ich gerade drüber gestolpertProf. Hartmut Porst aus Hamburg, hat ein Blog zum Thema Urologie begonnen. Es ist noch recht frisch, ein interessanter Artikel über Nahrungsergänzungen bei eingeschränkter männlicher Fruchtbarkeit ist jedoch bereits erwähnenswert:

Unlängst konnte eine Wiener Medizinergruppe in einer prospektiven, allerdings nicht placebo-kontrollierten Studie bei 31 Männern mit unerfülltem Kinderwunsch nachweisen, dass eine 3-monatige Behandlung mit Kapseln, welche u.a. L-Carnitin, L-Arginin, Zink, Vitamin E, Glutathion, Selenium , Folsäure und Coenzym Q10 beinhalteten , die Fruchtbarkeit der Männer (Zunahme von Spermienzahl und Beweglichkeit) signifikant gesteigert werden konnte.

4.6.07

Rauchen kann Gene in Spermien verändern

Eine chronische Exposition mit Tabakrauch führt bei Mäusen zu genetischen Veränderungen in den Spermatogonien. Die in Cancer Research (2007: 67: 5103-5106. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-07-0279) publizierten Ergebnisse könnten bedeuten, dass Erbgutschädigungen an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.

Obwohl im Tabakrauch zahlreiche mutagene und karzinogene Stoffe enthalten sind, konnten permanente Schäden in den Keimzellen bisher nicht nachgewiesen werden. Sie wären besonders beunruhigend, da sie nicht nur den Raucher selbst schädigen könnten, sondern auch deren Nachkommen. Deshalb sind die Ergebnisse von Carole Yauk von der Environmental and Occupational Toxicology Division an der kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada in Hamilton/Ontario durchaus beunruhigend.

Die Toxikologin hat die spermatogonalen Stammzellen von Mäusen untersucht, die über 6 bis 12 Wochen der Tabakrauchmenge eines durchschnittlichen Rauchers ausgesetzt waren. Dies führte zu Veränderungen in einem besonderen Abschnitt der DNA, der als Ms6-hm bezeichnet wird. Hier befinden sich keine bekannten Gene, die Region kann aber leicht auf mutagene Wirkungen des Rauchens hin untersucht werden. Frühere Studien hatten hier mutagene Wirkung von Strahlungen und diversen Chemikalien nachgewiesen.

Nach Yauk und Kollegen erhöhte auch der Tabakrauch die Mutationsfrequenz. Mit Dauer und vermutlich auch der Stärke der Exposition nehmen die Schäden zu. Zwar sind keine proteinkodierenden Abschnitte der DNA betroffen. Die Veränderungen in Ms6-hm könnten jedoch ein Marker für andere genetischen Schäden sein. Dies müsste zwar noch belegt werden, doch allen Männern mit Kinderwunsch rät die Toxikologin, das Rauchen bereits vor der Zeugung aufzugeben und nicht erst, wenn das Kind bereits geboren wurde.

3.5.07

Und wieder zurück: Kaffee doch schädlich für Spermien

Kaffee nun doch nicht gut für Sperma
Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Universität in São Paulo, sollte das koffeinhaltige Getränk müde Spermien munter machen. Dabei würde es keinen Unterschied machen, ob der Konsument eine Tasse oder zehn trinkt.

Diese Ergebnisse widerlegten nun US-Forscher aus Kalifornien. Bereits ab drei Tassen am Tag würde sich die Spermaqualität verschlechtern. Im schlimmsten Fall könne der übermäßige Konsum später sogar zu Fehlgeburten führen.

Laut den Studienberichten kann der Kaffeekonsum der Männer beim Embryo die Chromosomen-Anordnung verändern. Der Bericht empfiehlt daher, täglich bei der üblichen Kaffeetasse am Morgen zu bleiben.

Ja wie denn nun?

24.4.07

Männer für die Fortpflanzung bald unnötig

Aus Stammzellen des Knochenmarks von gesunden Menschen haben Forscher in Deutschland Spermien-Vorläufer-Zellen gezüchtet. Das ist ein erster Schritt zur künstlichen Erzeugung von Spermien.

Die Wissenschaftler aus Göttingen und Hannover verwendeten in ihren Versuchen mesenchymale Stammzellen (Gamete Biology: Emerging Frontiers on Fertility and Contraceptive Development 2007, 69).

Der leitende Forscher, Professor Karim Nayernia von der Uni Göttingen, warnte aber vor verfrühten Hoffnungen, dass eine Befruchtung menschlicher Eizellen allein mithilfe solcher Zellen möglich sei. Bisher seien die Keimzellen nicht zur Befruchtung geeignet, da sie nicht vollständig ausreifen. Es seien weitere Studien nötig und zudem eine Diskussion um ethische Aspekte.

Bei Mäusen sind die Göttinger inzwischen weiter: Sie erzeugten Spermien aus embryonalen Stammzellen und befruchteten damit erfolgreich Oozyten. Aus den befruchteten Eizellen entwickelten sich lebensfähige Tiere.

15.4.07

Nachbarschaftshilfe

Zur freundlichen Unterstützung von Elmars Kinderwunsch-News einen Link auf seinen Artikel des Monats: Beurteilung der Embryonen-Qualität.

Und weil ich schon mal dabei bin noch gleich einen zu dem hervorragenden Artikel zu den Mythen und Fakten der Andrologie.

Ich hoffe, es hilft :\

4.4.07

Hitze schadet Spermien

Schreibt "Men´s Health". Ob dies so stimmt, wird offenbar bezweifelt, wie an anderer Stelle zu lesen ist

Ein heißes Bad zu zweit als romantisches Vorspiel für die Familienplanung taugt offenbar nicht viel. Schon ein Vollbad pro Woche von 30 Minuten mit einer Temperatur etwas höher als die des Körpers reicht aus, um Produktion und Beweglichkeit der Spermien deutlich zu verringern, so eine Studie kalifornischer Wissenschaftler. Wird auf die heißen Bäder verzichtet, erholen sich die Spermien meistens schon nach kurzer Zeit wieder.

Die Forscher der University of California in San Francisco machten bei ihrer Untersuchung eine weitere interessante Beobachtung: Die Männer, deren Fruchtbarkeit auch nach dem Absetzen der heißen Bäder nicht wieder anstieg – immerhin die Hälfte –, waren fast durchgängig starke Raucher. Allerdings handelt es sich hierbei erst einmal um eine zusätzliche Erkenntnis ohne wissenschaftliche Beweiskraft, wie die Forscher betonen.

Der Einfluss von heißen Bädern auf die männliche Zeugungskraft wurde schon lange vermutet, nachgewiesen wurde er bisher jedoch nicht. In Japan sind heiße Bäder schon seit Jahrhunderten ein Mittel gegen ungewollte Schwangerschaften.

28.3.07

Rindfleisch verringert Spermiendichte

Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich weniger fruchtbar

Mütter, die in der Schwangerschaft häufig Rindfleisch gegessen haben, sind womöglich verantwortlich für die Unfruchtbarkeit ihrer Söhne. Wachstumsförderer, mit denen Rinder gefüttert wurden, sollen für eine geringe Spermiendichte verantwortlich sein, wie eine US-Studie der Universität von Rochester zeigt.

Die Söhne von Müttern, die siebenmal die Woche Rindfleisch gegessen hatten, wiesen nur 43 Millionen Spermien pro Millimeter Samenflüssigkeit auf, so Studienleiterin Shanna Swan. Im Gegensatz dazu haben Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft weitestgehend auf Rindfleisch verzichteten, fast 57 Millionen. Lebensstil oder Kontakt mit Pestiziden spielen nach Angaben der Forscher bei einer geringen Spermiendichte ebenfalls eine Rolle.

Seit 1988 sind Wachstumsförderer in Europa verboten. Hormone wie Testosteron werden in den USA allerdings immer noch in der Fleischindustrie eingesetzt.