7.12.08

Haben intelligente Männer bessere Spermien?

Wissenschaftler aus dem Londoner Kings College haben einen Zusammenhang zwischen der Intelligenz von Männer und Spermien herstellen können. Zumindest statistisch:

Für ihre Studie haben sie 425 ehemalige US-Soldaten untersucht, die am Vietnam-Krieg teilgenommen hatten. Hier habe sich gezeigt, dass die Männer, die besser bei Intelligenztests abschnitten, auch eine bessere Qualität von Spermien in drei Hinsichten haben: eine hohe Konzentration an Spermien, mehr Spermien und solche mit einer besseren Beweglichkeit. Der Unterschied sei nicht groß, aber dennoch statistisch signifikant und zeige sich unabhängig vom Alter und vom Lebensstil, auch von ungesunden Gewohnheiten wie dem Konsum von Alkohol oder Zigaretten.

Das hieße, wenn es tatsächlich den Zusammenhang zwischen höherer Intelligenz und besserer Spermienqualität geben sollte, dass sich die Intelligenten besser reproduzieren könnten, wenn sie dies denn wollen, während die "Dummen" geringere Chancen haben, Nachfahren zu bekommen.

Nach den Wissenschaftlern legt das Ergebnis nahe, dass es – theoretisch – nicht nur eine koevolutionär gewachsene Verbindung zwischen Gehirn und Hoden geben könnte, wie dies Mitautor Allan Pacey von der University of Sheffield sagt, sondern dass es einen den Phänotyp umfassenden Fitnessfaktor geben könnte, der Gesundheit und Intelligenz verknüpft. Das erinnert an "mens sana in corpore sano" und ist aufgrund des mageren Ergebnisses wohl ebenso spekulativ.

Haben intelligente Männer bessere Spermien?

26.11.08

Kleine Spermien sind auch schnell genug

Bei Spermien kommt es nicht allein auf die Größe an: Samenzellen mit längeren Schwänzen sind auf dem Weg zur Eizelle keineswegs generell schneller unterwegs als ihre kleineren Konkurrenten, haben Wissenschaftler aus Großbritannien und Australien herausgefunden.

Vielmehr bestimmt das Größenverhältnis zwischen Kopf und der Länge des Schwanzes die Geschwindigkeit, berichten Stuart Humphries von der Universität in Sheffield und seine Kollegen im Fachmgazin «BMC Evolutionary Biology» (Online-Vorabveröffentlichung).
Die Wissenschaftler werteten in ihrer Arbeit experimentelle Daten aus, die an Spermien von Fischen und Säugetieren gewonnen worden waren. Zudem stellten sie theoretische Betrachtungen zur Physik von Spermien an, in denen unter anderem der Vortrieb und der Widerstand der Samenzelle in einem viskosen Medium einfloss.
Entgegen der intuitiven Annahme sind keineswegs die Spermien mit längeren Schwänzen generell im Vorteil, ergab die Auswertung der Forscher. Diese Fortsätze bewirkten zwar einen größeren Vortrieb, doch werde dies meist dadurch wieder zunichte gemacht, dass Spermien mit langen Schwänzen in der Regel auch größere Köpfe mit dementsprechend großen Widerstand besitzen.
Viel wichtiger als die Größe allein sei das Verhältnis zwischen der Länge des Schwanzes und der Größe des Kopfes, erklärt Humphries. So könnten bei dem Wettlauf um die weibliche Eizelle daher Spermien mit langen Schwänzen und kleinen Köpfen besonders erfolgreich sein. Dieses Verhältnis sei daher eher das entscheidende Kriterium bei der Evolution als die pure Länge des Schwanzes.

30.10.08

Sonnenschein macht Spermien schneller

 

Sonnenlicht sorgt offenbar für fitte Spermien. Denn unter Einwirkung von Sonnenstrahlung bildet der Körper Vitamin D. Ein Mangel an diesem Vitamin könnte mitverantwortlich für Unfruchtbarkeit bei Männern sein, so eine australische Studie.

Die Wissenschaftler einer auf Reproduktion spezialisierten Klinik in Sydney zeigten, dass Vitamin-D-Mangel ein wichtiger Faktor bei männlicher Unfruchtbarkeit ist. Von den knapp 800 untersuchten unfruchtbaren Männern wurde bei über einem Drittel ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, so Studienleiterin Anne Clark.

Gut 100 der Männer änderten anschließend ihre Lebensgewohnheiten: Sie setzten sich häufiger dem Sonnenlicht aus und reduzierten zusätzlich den Genuss von Zigaretten, Kaffee und Alkohol, nahmen mehr Vitamine zu sich und speckten ab. Ergebnis: Ihre Spermien hatten hinterher 75 Prozent weniger Schädigungen, so die Forscher. 40 Männer konnten danach sogar Kinder zeugen.

15 Minuten reichen aus
Für die Vitamin D-Produktion müsse gar nicht die Sonne scheinen, ein viertelstündiger Spaziergang an der frischen Luft reiche aus – auch bei bewölktem Wetter –, raten die Forscher.

3.10.08

Spanier sind unfruchtbarer als ihr Ruf

Mehr als die Hälfte der jungen Männer in Spanien verfügt laut einer Studie über Sperma von mangelhafter Qualität und wird möglicherweise Probleme haben, Kinder zu zeugen. Bei der Untersuchung von über 1200 Spermaproben junger Männer zwischen 18 und 30 Jahren sei in 57,8 Prozent der Fälle eine schwache Fruchtbarkeit festgestellt worden, hieß es in einer Erklärung des Marques-Instituts in Barcelona.
Nach Angaben des Instituts, das auf Fruchtbarkeitsbehandlungen spezialisiert ist, werden die Männer damit statistisch gesehen, aber nicht jeder einzelne von ihnen unter Fortpflanzungsproblemen leiden. Laut Ko-Autor Juan Alvarez gibt es bislang keine europäischen Vergleichsdaten.
Die Studie zeigt auch, dass es große Unterschiede zwischen den Spermaqualitäten in den verschiedenen Regionen Spaniens gibt. So seien industrialisierte Regionen am stärksten betroffen. Dabei werde die Spermakonzentration eines Mannes offenbar bereits im Mutterleib beeinflusst. Schädliche chemische Substanzen würden bereits über die Nabelschnur weitergegeben.

24.9.08

Antidepressivum verschlechtert Spermienqualität

Ein verbreitetes Antidepressivum könnte einer US- Studie zufolge die Zeugungsfähigkeit von Männern beeinträchtigen. Ein Team von Wissenschaftlern um Peter Schlegel vom Cornell Medical Center in New York beobachtete in einem mehrwöchigen Test mit 35 gesunden Männern, dass nach der Einnahme des Wirkstoffs Paroxetin vermehrt Erbgutbrüche in den Samenzellen auftraten. Das berichtet das britische Magazin "New Scientist".

Im Durchschnitt sei der Anteil von Spermien mit DNA-Schäden von 13,8 Prozent vor der Einnahme von Paroxetin innerhalb von nur vier Wochen auf 30,8 Prozent geschnellt. Paroxetin gehört zu den als SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) bekannten Antidepressiva. Sie verlangsamen die Spermien auf ihrem Weg durch das männliche Fortpflanzungssystem. Dieser Effekt wird etwa genutzt, um vorzeitige Ejakulation zu behandeln. Schlegel vermutet nun, dass die DNA der Spermien während dieser verlängerten Reise beschädigt wird.

Experten halten einen Anteil von 30 Prozent beschädigter Spermien für klinisch bedeutsam. Die Erbgutbrüche beeinflussten früheren Studien zufolge auch die Lebensfähigkeit von Embryonen, schreibt der "New Scientist": Je häufiger DNA-Schäden an Spermien auftreten, desto seltener entstehen demnach Embryonen. Und diejenigen, die sich bilden, haben deutlich weniger Chancen, sich erfolgreich in der Gebärmutter einzupflanzen.

27.8.08

Sitzheizungen sind Spermienkiller

Immer mehr Autos haben sereinmäßig eingebaute Sitzheizungen Diese scheinen die Spermienqualität nachhaltig zu verschlechtern. Dies geht aus einer Studie der Universität Gießen hervor. Der Fortpflanzungsmediziner Andreas Jung untersuchte bei 30 gesunden Probanden die Folgen einer Sitzheizung auf die Temperatur am Hodensack. Nach einer Stunde auf dem warmen Sitz war die Durchschnittstemperatur auf 37,3 Grad gestiegen - die Spermaproduktion funktioniert aber am besten, wenn die Temperatur dort ein bis zwei Grad unter der gewöhnlichen Körpertemperatur von 37 Grad liegt.

Bei einer Vergleichsgruppe, die eine Stunde auf einem ungeheizten Sitz ausharrte, betrug die durchschnittliche Temperatur 36,7 Grad. Die Forscher untersuchten Qualität und Beweglichkeit der Spermien der Probanden nicht zusätzlich - die Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass der Temperaturanstieg die Spermaproduktion behindert.

Vorangegangene Studien hatten bereits ergeben, dass schon drei Stunden Sitzen - selbst ohne Heizung - die Fruchbarkeit des Mannes beinträchtigen, wobei es dazu ebenso überzeugende Studien gibt, die das Gegenteil zeigen, wie es halt oft so ist in der Wissenschaft

4.8.08

Soja kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen

Die im Soja enthaltenen Isoflavone wirken wie weibliche Hormone. Daher kann der übermäßige Verzehr von Sojaprodukten oder Isoflavonen kann einer US-Studie zufolge die Qualität des Spermas beim Mann beeinträchtigen. Soja enthält Isoflavone, eine organische Verbindung, die wie weibliche Hormone wirkt und daher offenbar die Produktion von Sperma im männlichen Körper reduziert. "Soja soll in vielen Organen und Geweben wie Östrogen wirken, was für manche Dinge sehr vorteilhaft sein kann, aber sicher nicht für die Sperma-Produktion", sagte Jorge Chavarro, der führende Autor der Studie der Harvard School of Public Health.

Dieser Zusammenhang sei bereits in zahlreichen Studien an Tieren aufgezeigt worden, sagte Chavarro. Seine Arbeit sei die erste, "die einen solchen Zusammenhang bei Menschen feststellt, der dem bei Tieren entspricht". Bei dreimonatigen Tests mit 99 Männern sei festgestellt worden, dass die Zahl der gesunden Spermien mit zunehmendem Genuss von Soja-Produkten abnahm, andere mögliche Faktoren wie Alter, Gewicht, Kaffee, Alkohol und Rauchen seien herausgerechnet worden. Die Männer, die am meisten Soja verzehrt hätten, hätten 41 Millionen Spermien pro Milliliter weniger als, diejenigen Männer, die kein Soja aßen. Ein Mann hat im Durchschnitt 80 bis 120 Millionen Spermien pro Milliliter.

Via: Gesundheit.de

16.7.08

Radfahren gefährdet Männlichkeit

Die Wahl des richtigen Fahrades und der entsprechende Umgang damit ist wichtig, um die Fruchtbarkeit und die Potenz nicht zu gefährden, berichtet der Urologe Vinod Nargund vom Bartholomew's and Homerton Hospitals in London im Urologenfachblatt BJU International.

Die Probleme umfassen demnach genitales Taubheitsgefühl, Erektionsprobleme und Schmerzempfinden und Hautirritationen in der Leistengegend. Männer, die viel Rad fahren, laufen aufgrund starker Temperaturerhöhung in der Beckengegend sogar Gefahr, die Funktion ihrer Spermien zu beeinträchtigen, wobei diesbezüglich in anderen Studien auch beruhigender Aussagen gemacht wurden.

Ein besonders hohes Risiko tragen Mountainbiker: „Studien konnten zeigen, dass sie höhergradige Skrotumabnormalitäten als Strassenradler aufweisen“, berichtet Nargund.

Beim Radfahren ist der Sattel in direktem Kontakt mit dem Damm und dessen darunter liegenden Strukturen“, erklärt der Autor. Der Kontakt finde hinter dem Skrotum satt, wo die Nerven und Gefäße eintreten.

„Die Häufigkeit für Gefühls- und Erektionsstörungen steigt bei Männern, die regelmäßig Radfahren und dabei längere Strecken zurücklegen. Daher ist es wichtig bei langen Strecken Pausen einzulegen“, so Nargund. Eine entscheidende Rolle komme der Auswahl des Fahrrads zu.

„Ein männlicher Radfahrer sollte sein Fahrrad gut kennen und die passende Größe ist besonders wichtig. Zudem ist ein optimaler Pedalwiderstand wichtig. Ist dieser zu hoch, kommt es zu Probleme in der Leistengegend“, so der Urologe. Des Weiteren rät Nargund dazu, die Sattelstellung der Fahrsitzhaltung anzupassen und speziell gepolsterte Sattel und Hosen zu verwenden.

12.7.08

Das Alter der Männer spielt doch eine Rolle

Nicht nur die Frauen müssen ihre biologische Uhr beachten. Das Alter spielt bei der männlichen Fruchtbarkeit eine größere Rolle als bisher angenommen, so berichten jetzt Forscher vom Pariser Centre Eylau pour la reproduction assistée herausgefunden. Schon ab dem 35. Lebensjahr kommt es zu einer deutlichen Reduktion der Erfolgsraten

Das Team von Stephanie Belloc hatte 21.239 sogenannte intrauterine Inseminationen analysiert, bei dem Spermien in die Gebärmutter der Frau gespritzt werden. Um die Befruchtungschancen zu erhöhen, wird das Sperma der Männer im Labor aufbereitet: Samenflüssigkeit und weniger gute Spermien werden abgetrennt.

"Unsere Daten beweisen erstmals, dass es einen starken Effekt des Alters der Männer bei der Erfolgsquote der intrauterinen Insemination gibt", sagte Belloc. Fortpflanzungsexperten wissen schon länger, dass mit zunehmendem Alter der Männer die Zahl der Spermien und ihre Qualität sinken. Einen so unmittelbaren Zusammenhang von Alter und Fruchtbarkeit habe man bislang jedoch noch nicht nachgewiesen, betonten die Forscher. Belloc erklärte, besonders erstaunlich sei, dass Männer ab 35 Jahren das Risiko einer Fehlgeburt erhöhten.