31.10.06

Übergewicht vermindert männliche Fruchtbarkeit

Zehn Kilo Übergewicht steigert das Risiko um zehn Prozent

Ein Wissenschaftsteam um Markku Sallmen des Finnish Institute of Occupational Health in Helsinki sowie des National Institute of Environmental Health Sciences in Research Triangle Park, North Carolina, hat nachweisen können, dass Männer mit Übergewicht eine größere Chance haben, unfruchtbar zu werden.

Laut den Forschern steigt die Gefahr der Unfruchtbarkeit um zehn Prozent pro zehn Kilogramm Übergewicht an. Diese erste Studie über den Zusammenhang zwischen Übergewicht bei Männern und Unfruchtbarkeit wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Epidemiology veröffentlicht.

Um zu ihrer Erkenntnis zu kommen, befragten die Wissenschaftler 1.468 amerikanische Landwirte und deren Ehefrauen über ihren persönlichen Gesundheitszustand, ihr Gewicht und Schwangerschaften und den Versuchen, ein Kind zu bekommen. Die Analyse beschränkte sich auf Paare, die in den letzten vier Jahren mit oder ohne Erfolg versucht haben, schwanger zu werden, und bei denen die Frau jünger als 40 Jahre war. Als unfruchtbar werteten die Forscher Paare, die länger als zwölf Monate vergeblich versuchten, ein Kind zu bekommen. 28 Prozent der befragten Paare fielen in diese Kategorie.

Auch unter Berücksichtigung von anderen Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten, wie etwa Alter und Übergewicht der Frau, Rauchen, Alkoholgenuss und Belastung mit Pestiziden, ergab die Untersuchung, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) des Mannes ein wichtiger Risikofaktor für die Unfruchtbarkeit darstellt. Bei den stark Übergewichtigen war das Risiko sogar doppelt so hoch, unabhängig vom Alter der Männer.

Laut Sallmen gebe es verschiedene mögliche Erklärungen, warum Übergewicht bei Männern die Fruchtbarkeit beeinflusst. So könnte Übergewicht mit einer schlechteren Samenqualität oder einer niedrigeren Samenkonzentration einhergehen oder Hormonabweichungen verursachen. Ein weitere Erklärung wäre, dass das Libido von dicken Männern einfach niedriger ist. "Unsere Studie sagt über diese Mechanismen allerdings nichts aus, und ebenso wenig beantwortet sie die Frage, ob Gewichtsverlust die Fertilität wiederherstellen kann", so Sallmen. Der Forscher meint, dass die Befunde einen ersten Schritt zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen Übergewicht und männlicher Unfruchtbarkeit darstellen.

29.10.06

Unfruchtbarkeit erhöht Autismus-Risiko

Unfruchtbarkeit erhöht Autismus-Risiko: Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen bekommen drei Mal so wahrscheinlich ein Kind mit ernsthaften Erkrankungen wie Autismus oder zerebraler Kinderlähmung. Das erhöhte Risiko ist laut Wissenschaftlern der University of California wahrscheinlich auf jene Gesundheitsprobleme zurückzuführen, die es für diese Paare schon ursprünglich schwierig gemacht haben, Eltern zu werden. Verfahren zur Behandlung der Unfruchtbarkeit wie die künstliche Befruchtung könnten ebenfalls mitverantwortlich sein. Die Ergebnisse der Studie, bei der 4.000 Frauen und ihre bis zu sechs Jahre alten Kinder untersucht wurden, sind auf einer Tagung der American Society for Reproductive Medicine der Öffentlichkeit präsentiert worden.



Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass das Gesamtrisiko dennoch relativ gering sei. Paare sollten über die möglichen Risiken informiert werden. Zusätzlich sei es ratsam, vor einer Fruchtbarkeitsbehandlung besonders auf die Gesundheit der werdenden Eltern zu achten. Die leitende Wissenschaftlerin Mary Croughan erklärte, dass Menschen mit Fruchtbarkeitsproblemen eher auch unter anderen Gesundheitsproblemen wie zum Beispiel Herzerkrankungen oder Diabetes litten. Zusätzlich seien die Risiken in der Schwangerschaft und bei der Geburt erhöht. 'Jene Ursachen, die eine Empfängnis erschwert haben, verursachen auch weiterhin Schwierigkeiten.' Vergleichbar damit sdass eine Mauer aus Ziegeln die Schwangerschaft verhindert habe. Die Behandlung ermöglicht das Überwinden dieser Mauer. Die Mauer selbst ist aber noch immer da und verursacht weiterhin Schwierigkeiten.

Das Team wies nach, dass die Risiken für Autismus, Entwicklungsverzögerung, zerebrale Kinderlähmung, epileptische Anfälle und Krebserkrankungen bei den Kindern jener 2.000 Frauen, die Schwierigkeiten hatten schwanger zu werden, 2,7 Mal höher waren. Bei Autismus alleine war das Risiko vier Mal so hoch. Gemäßigte Probleme in der Entwicklung wie das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit Hyperaktivität, Lernschwächen oder schwere Einschränkungen der Sehkraft oder des Hörvermögens traten ebenfalls um 40 Prozent häufiger auf. Stuart Lavery, ein Sprecher der British Fertility Society stellte die Stichhaltigkeit der präsentierten Ergebnisse laut BBC in Frage. Das große Spektrum der Fruchtbarkeitsprobleme und der erfolgten Behandlungsformen erschwere eine Einschätzung ganz entscheidend.

Via Paranews