28.12.06

Sex hält gesund

Zudem sind sie besser gelaunt, klagen weniger über Schmerzen und leiden weniger unter Stress und Schlaflosigkeit.

Drei bis vier Mal in der Woche sollte es aber schon sein, raten internationale Experten. Und dann wenigstens 20 Minuten lang. Dagegen leben Sex-Muffel laut einer Langzeitstudie der Universität Bristol gefährlich. Während der zehnjährigen Untersuchungsreihe starben doppelt so viele Männer aus dieser Gruppe.

Der Gesundheitstrip beginnt bereits beim Anblick einer schönen Frau. US-Wissenschafter entdeckten gesteigerte Gehirnaktivität, die Wonnegefühle auslösen. Schon fünf Minuten Konversation mit einer Frau genügen, um einen Botenstoff freizusetzen, der letztlich die Produktion des männlichen Geschlechtshormons beschleunigt, so eine Studie der Universität Chicago.

Mindestens 20 Minuten

Mindestens 20 Minuten Sex kurbeln die Dopamine an, die entspannend wirken und jeglichen Stress beseitigen. Gleichzeitig schüttet das Gehirn große Mengen Endorphine aus, die rund sechs Stunden vor allem Kopf- und Gelenkschmerzen verdrängen.

Und wenn Männer im Durchschnitt zwei bis drei Minuten nach dem Sex einschlafen, so ist dafür das Hormon Oxytocin verantwortlich. In der Medizin gilt es als optimales, weil natürliches Mittel gegen Schlaflosigkeit.

13.12.06

Schön zu wissen, das das auch geht

Indische Ärzte haben einem Mann den abgetrennten Penis erfolgreich wieder angenäht. Bei 'klinischen Tests' habe das Organ wieder seine Aufgaben erfüllt, sagte der Plastische Chirurg R. K. Khazanchi am Samstag in Neu Delhi. Dem 28-Jährigen stellte er eine vollständige Genesung binnen drei Monaten in Aussicht. Eine solche Operation sei 'sehr selten', sagte der Arzt. Dem Patienten war der Penis bei einem Überfall von Kriminellen abgeschnitt worden. Erst sechs Stunden nach der Tat wurde er ins Krankenhaus eingeliefert - mit dem abgetrennten Penis in einer Plastiktüte, wie die Polizei mitteilte.

30.11.06

Umweltbelastung und Kinderlosigkeit

Die Zahl der unfrucht­baren Paare steigt - Umweltgifte
werden als mögliche Ursache gerne totgeschwiegen.

Der Umweltmediziner Klaus Rhomberg im derStandard.at-Interview
vom 28. November 2006

Klaus Rhomberg beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Auswirkungen von Schadstoffen auf den menschlichen Organsimus. In seinen Studien warnt er vor den Schadstoffeinflüssen auf das Kind im Mutterleib und vor der zunehmenden Unfruchtbarkeit durch Umweltgifte. Das Problem ist aber nicht neu, sondern so alt wie die klassische Antike: Die Erfindung der Bleirohre für die Wasserversorgung hatte im alten Rom vor allem in der reichen Oberschicht zu einer drastischen Verminderung der Kinderzahl geführt.

derStandard.at: Herr Rhomberg, ihr Bericht ist fast fünf Jahre alt. Hat sich inzwischen die Situation verbessert?

Rhomberg: Nein überhaupt nicht. Es ist nur interessant wie die Rezeption ist – wer geht wie mit dem Thema um.

derStandard.at: Fünf bis sieben Prozent der Paare gelten heute als fortpflanzungsunfähig. Die Schadstoffbelastung in der Nahrung spielt dabei eine große Rolle. Viele Experten gehen von einer 'steigenden Tendenz' aus. Warum glauben sie wird über derart beunruhigende Prognosen kaum in der Öffentlichkeit gesprochen?

Rhomberg: Au, das ist ein schwieriges Thema. Das ist deshalb so schwierig, weil es nämlich mit der medialen Kontrolle von Massen in Zusammenhang steht. Noam Chomsky hat 2003 das Buch Media Control herausgebracht. Da wird genau beschrieben wie es die Mächtigen schaffen eine bestimmte Meinung oder Weltanschauung zu verbreiten. Das ist sehr interessant.

derStandard.at: Wie kann man das genau verstehen. Haben Sie ein Beispiel?

Rhomberg: 1986 zum Beispiel ist vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium eine Studie herausgekommen, wo der Schadstoffgehalt von Biogemüse mit Industriegemüse verglichen wird. Da kommt heraus es ist kein Unterschied. Die Studie wurde von BASF, Höchst und noch einer dritten Großchemiefirma gesponsert.

Zwei Jahre später wurde in Tutzing eine kleine Pressekonferenz einberufen, wo diese Studie fundamental zerpflückt worden ist. Von der Probenziehung über die Analyse bis zum Weglassen der brisantesten Werte. Aber die Geschichte, dass es egal ist wie man Gemüse anbaut, hängt heute noch in den Köpfen herum. Dieses Argument kommt, wenn ich Vorträge halte wie das Amen im Gebet.

derStandard.at: Wie entscheidend ist ihrer Meinung nach die Ernährung mit biologischen Nahrungsmittel für die Fertilität (Fruchtbarkeit)?

Rhomberg: Wir wissen jeder hat hunderte Schadstoffe im Organismus, die eigentlich nicht hinein gehören. Jedes einzelne dieser Fremdmoleküle hat eine bestimmte Falschinformation, die dieses in das komplexe System Mensch hineinträgt.

Kritische Umweltmediziner wollten Anfang der 1980er wissen: Bei welchen Organfunktionen oder Organsystemen des Menschen muss man suchen, damit man auch bei kleinsten Beeinträchtigungen von Dosierungen schon die ersten Wirkungen hat.

derStandard.at: Auf welches Organsystem ist die Wissenschaft gekommen?

Rhomberg: Es hat sich herauskristallisiert, dass das die Systeme sein müssen, die den höchsten Bedarf an stimmiger Informationsübertragung haben. Über den Botenstoffaustausch, die Zelloberfläche, DNA Kette oder Zellkerne. Also überall wo sich in unserem Organismus Biomoleküle begegnen, muss eine stimmige Informationsübertragung da sein. Und da hat es geheißen das ist das zentrale Nervensystem, das ist das Immunsystem, das ist die Fortpflanzungsfähigkeit und das ist die Entwicklung des Kindes im Mutterleib.

Und wenn dann ein "Hintergrundrauschen" hineinkommt, von Falschinformationen von hunderten schädlichen Substanzen in niedrigster Dosis, wo bewirkt das am ehesten erste Anzeichen? Ebendort: Im zentralen Nervensystem, im Immunsystem, und bei der Fortpflanzungsfähigkeit.

derStandard.at: Welche Auswirkung hatte diese Erkenntnis auf den Zusammenhang von Schadstoffbelastung und Fertilität konkret?

Rhomberg: Um das Thema Fertilität hat sich vor allem Frau Prof. Gerhard beschäftigt. Diese Frau hat 1987 begonnen Blei, Cadmium und Quecksilber, Holzschutzmittel und Pflanzenschutzmittel in der Körperbelastung darzustellen. Sie hat Messungen an Patientinnen in ihrer gynäkologischen Ambulanz in Deutschland durchgeführt und eine Studie über die Belastungen verfasst.

Ihre Haupterfahrung in vielen Jahren Forschung war: Wenn ein Paar keine Kinder bekommen kann, und und dieses auf biologische Vollwertkost umsteigt, dann kann die Hälfte innerhalb von ein bis zwei Jahren Kinder kriegen. Würden diese nicht die Ernährung umstellen und zur In Vitro Fertilisation gehen, würde das maximal 20 Prozent bringen.

derStandard.at: Haben sich auch In Vitro Fertilisations Spezialisten damit beschäftigt?

Rhomberg: Feichtinger in Wien zum Beispiel: Der hat die Pestizide in den Eibläschen nachgewiesen. Die Frauen werden dann trotz In Vitro Fertilisation nicht schwanger, wenn sie zu hoch belastet sind. Das ist ein Thema mit solcher Brisanz, es ist einfach unvorstellbar.

derStandard.at: Was muss passieren damit die nötige Aufmerksamkeit entsteht?

Rhomberg: Es muss offiziell anerkannt werden, dass diese Zusammenhänge amtlich besiegelt sind. Das hieße aber, dass die gesamte Landwirtschaft in Österreich und EU weit auf Biolandwirtschaft umstellen müsste.

derStandard.at: Welche Auswirkungen hat die fehlende Aufmerksamkeit?

Rhomberg: Die Botschaft ist: Die herkömmliche Ernährungsituation und der industrielle Landbau sorgen für eine Verdoppelung der Unfruchtbarkeitsrate. Was das alleine für die Pensionskassen und die Bevölkerungskurven bedeutet...

derStandard.at:... Verdoppelung in welchem Zeitraum?

Rhomberg: In den letzten drei Jahrzehnten. Also seit es den Wahnsinn mit dem Einsatz von den Giften gibt. Die schlimmsten hat man zwar weggenommen, aber sie kommen über den Umweg der Dritten Welt, wie zum Beispiel mit Soja wieder herein.

derStandard.at: Öffentliche Institutionen reagieren mit Normwert Änderungen. Sie erwähnen in ihrem Bericht als Beispiel den Normwert der Spermiendichte, der im Jahr 1950 bei 120 Millionen Spermien pro Milliliter lag. Heute beträgt der Normwert laut WHO nur noch 20 Millionen Spermien pro Milliliter.

Rhomberg: Richtig, ja. Die Wissenschaft hat zum Beispiel vier Jahre lang vor BSE gewarnt und von Einzelfällen berichtet. Und was ist passiert? Nichts. Es ist absolut nichts passiert. Im Jahr 97 ist dann der Druck so groß geworden. Da haben dann die englischen Behörden reagieren müssen.


Zur Person

Klaus Rhomberg ist Facharzt für Medizinische Biologie in Innsbruck. Er kommt aus der Humangenetik und wurde durch zahlreiche Studien bekannt.
Er war Gastwissenschafter am Institut für Sozialmedizin in Wien, wo er sich mit Transitfragen und Lärmwirkungsforschung beschäftigte, seit 1993 ist er selbstständig und ist hauptsächlich als Gutachter tätig.

Via: naheliegend

Einfacher chirurgischer Eingriff macht Männer wieder fruchtbar - pressetext.deutschland

Embolisation ermöglicht Korrektur der Varicocelen

Eine einfache Operation kann laut Wissenschaftern der Universität Bonn eine der Hauptursachen für männliche Unfruchtbarkeit beheben. Das Team um Sebastian Flacke wies nach, dass ein nur gering invasiver Eingriff zur Korrektur blockierter Blutgefäße in den Hoden die Fruchtbarkeit wieder herstellte. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahrestreffen der Radiological Society of North America in Chicago der Öffentlichkeit vorgestellt. Experten wie Allan Pacey von der University of Sheffield erklärten, dass die präsentierten Ergebnisse nicht schlüssig seien, da keine Kontrollstudie durchgeführt wurde.

Eine Reihe von Wissenschaftern geht davon aus, dass Krampfadern in den Hoden, so genannte Varicocelen, eine der Hauptursachen für die männliche Unfruchtbarkeit sind. Varicocelen werden durch Probleme bei der Blutzirkulation verursacht. Sie sind relativ verbreitet. Es wird angenommen, dass rund zehn bis 15 Prozent der Männer betroffen sind. In vielen Fällen harmlos, können sie zu Problemen mit der Fruchtbarkeit führen. Sie verursachen eine Ansammlung von warmem Blut, das die Temperatur im Hodensack erhöht und damit die Anzahl der Spermien verringern kann.

Frühere Studien ergaben, dass offene chirurgische Eingriffe zur Entfernung der Varicocelen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Männer hatten. Jetzt setzte das Team mit der Embolisation ein neues Verfahren ein. Ein kleiner Katheter wird in die Leistengegend und in die Varicocelen eingeführt. Eine winzige Spirale aus Platin und eine spezielle Flüssigkeit werden über den Katheder eingesetzt, um die blockierte Vene wieder frei zu machen und den Blutfluss in eine andere Richtung zu lenken. Da der Eingriff nur wenig invasiv ist, können die Patienten laut BBC am nächsten Tag wieder arbeiten gehen. Die Wissenschafter führten diesen Eingriff an 173 unfruchtbaren Männern durch. Es zeigte sich, dass sich Beweglichkeit und Menge des Spermas innerhalb von drei Monaten verbesserten. Sechs Monate nach der Operation hatten 45 Paare, 26 Prozent der Teilnehmer, eine Schwangerschaft erzielt.

15.11.06

Fruchtfliege erklärt männliche Unfruchtbarkeit

Ergebnisse sollen auf Mensch übertragen werden

Größte Unklarheit herrscht in der Frage nach den auslösenden Faktoren der männlichen Unfruchtbarkeit. Die University of Bath hat nun erste Forschungsergebnisse präsentiert, die eventuell Aufschluss über plötzlich eintretende Beeinträchtigung der Zeugungsfähigkeit geben sollen. Mit Hilfe des Spermas der Taufliege soll das Rätsel um die Infertilität nun gelöst werden.

"Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Mann unfruchtbar sein kann. Bei einigen Männern können dies auch angeborenen Veränderungen sein", erklärt Eugen Plas von der Urologischen Abteilung des Krankenhauses Hietzing auf Anfrage von pressetext. Hormonelle Störungen, Umwelteinflüsse, soziale oder berufliche Veränderungen oder genetische Faktoren sind nur einige Beispiele für Ursachen der Infertilität. "Sind die Ursachen bekannt, ist es in manchen Fällen möglich, wieder zeugungsfähig zu werden", erklärt Plas. Was jedoch die Ursachen betrifft, so gehen die Meinungen weit auseinander. Wie Plas erklärt, gibt es zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten die oftmals gegenteilige Ergebnisse postulieren. "Viele dieser Arbeiten zeigen Trends an. Insbesondere bei den Therapiemöglichkeiten gibt es derzeit nur wenige wissenschaftlich fundierte Medikamente, die bei männlicher Infertilität sinnvoll eingesetzt werden können", so Plas.

Eine neue Studie zum Thema Kinderlosigkeit führte nun die University of Bath durch. Dabei wurden die Spermaproteine der Taufliege Drosophila Melanogaster entschlüsselt und der jeweiligen Funktion zugeordnet. Nun sollen die Ergebnisse mit jenen anderer Spezies wie Mäuse oder auch dem Menschen verglichen und übertragen werden. Mit dieser Methode versucht die University of Bath zu erklären, warum manche Spermien erfolgreicher sind als andere und in weiterer Folge, wie es zur Unfruchtbarkeit kommt.

"Wir wissen wenig darüber, was in Spermien enthalten ist. Das erklärt auch, warum wir auch Sex nicht verstehen", erklärt Tim Karr, Forschungsleiter an der University of Bath. Proteine erfüllen viele verschiedene Funktionen, von der Gestaltung der Strukturen bis hin zur Katalysation von chemischen Reaktionen. Nun sollen die einzelnen Proteine entschlüsselt und mit anderen Spezies verglichen werden. So soll die natürliche Evolution von Spermien nachvollzogen werden. Wenn die Antworten gefunden wurden, warum manche Spermien erfolgreicher sind als andere, können wir mit der Entwicklung klinischer Therapien gegen Unfruchtbarkeit beginnen", erklärt Karr. Dies würde aber noch unbestimmte Zeit dauern.

9.11.06

Bio stärkt die Manneskraft

Männer, die biologisch erzeugte Nahrungsmittel verzehren, produzieren mehr Spermien. Eine Studie vom Institut für Sozialmedizin in Wien untersuchte den Zusammenhang zwischen Spermien-Konzentration und Pestizid-Gehalt in der Nahrung. Studienteilnehmer, die sich mit herkömmlichen Lebensmitteln ernährten, schnitten deutlich schlechter ab.

Bio-Lebensmittel haben in vielen Fällen bessere Schadstoff-Werte als herkömmliche Produkte. Nach einem Vergleich von 128 internationalen Studien seit dem Jahr 1930 bis heute ist der Pestizidgehalt immer geringer als bei konventionellem Anbau. Mehr als die Hälfte der Untersuchungen an Gemüse, Obst, Milch und Getreide zeigen außerdem einen geringeren Nitrat-Gehalt. Zurückzuführen sei dies auf den Anbau, bei dem keine künstlichen Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Mehr Bio

'Bio-Lebensmittel haben ganz einfach einen Mehrwert', sagt Ingrid Kiefer vom Institut für Sozialmedizin Kiefer. Die Studien zeigten eindeutig einen gesundheitsfördernden Beitrag. Einen biologische Ernährung sei daher für jeden empfehlenswert.

Neben dem geringeren Anteil an Schadstoffen punkten Bio-Lebensmittel außerdem mit mehr Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die als Antioxidantien wirken. Eine höhere Konzentration des schützenden Pflanzeninhaltsstoffs Polyphenol fand man zum Beispiel bei biologischen Karotten, Paradeisern, Mais oder Erdbeeren. Bei Bio-Weißkraut wurde ein höherer Vitamin C-Gehalt festgestellt.

Via kurier.at

1.11.06

Mal wieder: Handys schädlich für Spermienproduktion

Artikel aus dem Heise-Newsticker:
Zu den vielen möglichen, aber bislang nicht wirklich erhärteten Gefahren des Handy-Telefonierens wurde von Ashok Agarwal während der Jahrestagung der American Society for Reproductive Medicine ein neues Risiko hinzugefügt. Agarwal, der am Reproductive Research Center der Cleveland Clinic tätig ist, hatte bei 361 Männern die Spermien untersucht und dabei festgestellt, dass die Zahl, Qualität und Beweglichkeit der Spermien im Ejakulat mit zunehmender Handybenutzung abnimmt. Wenn Männer mehr als vier Stunden mit dem Handy telefonierten, ist die Beweglichkeit der Spermien um 30 Prozent schlechter als bei Männern, die keine Handys benutzen, will Agarwal herausgefunden haben.


Für die Untersuchung, die in Mumbai gemacht wurde, wo Handys noch nicht so verbreitet sind, wurden Männer mit dem Verdacht auf Unfruchtbarkeit getestet, die aber nicht alle unfruchtbar gewesen seien. Je nach der Dauer der Handynutzung wurden sie in eine von vier Gruppen eingeteilt. Männer, die keine Handys benutzen, haben nach der Studie von Agarwal 86 Millionen Spermien pro Milliliter (m/ml). 68 Prozent sind hinreichend beweglich und 40 Prozent weisen eine normale Form auf. Schon bei den Männern, die weniger als zwei Stunden am Tag mit dem Handy telefonieren, betrug die Zahl der Spermien nur noch 69 m/ml, 65 Prozent waren ausreichend beweglich und 31 Prozent waren normal. Bei denjenigen, die Handys täglich mehr als vier Stunden nutzen, sank die Zahl der Spermien auf 50 m/ml, 45 Prozent wiesen eine ausreichende Beweglichkeit, 21 Prozent waren morphologisch normal. Bei manchen Männern lag die Spermienzahl auch unter 20 m/ml; die Zahl der Spermien allein selbst sagt allerdings noch nicht viel aus: Sie kann zwischen 20 und 200 m/ml liegen.

Agarwal behauptet nun nicht, dass seine Untersuchung ein Nachweis für die Schädlichkeit von Handys für die männliche Fruchtbarkeit sei, aber er fordert die Forscher auf, diese Möglichkeit auch angesichts eines weltweit zu beobachtenden Rückgangs der Fruchtbarkeit näher zu untersuchen. "Die Menschen", kommentiert Agarwal, "benutzen die Handys einfach, ohne einmal darüber nachzudenken, welche Folgen das haben könnte. Das erscheint wie Zähneputzen, doch Handys können einen verheerenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Das muss erst noch bewiesen werden, aber das könnte große Konsequenzen haben, weil Handys bereits zu einem sehr wichtigen Teil unseres Lebens geworden sind."

Agarwal vermutet, dass die bereits an Tierversuchen nachgewiesene Beeinträchtigung von Leydig-Zellen, die in den Hoden Testosteron produzieren, das wiederum Samenbildung stimuliert, ein Grund für den festgestellten Zusammenhang sein könnte. Die Handys werden, gerade wenn mit Headsets telefoniert wird, oft in den Hosentaschen aufbewahrt. Allerdings scheint die Frage nicht geklärt zu sein, wo die Testpersonen die Handys mit sich führten beziehungsweise ob sie mit oder ohne Headset telefonierten. Kritische Kollegen wendeten daher ein, dass dann, wenn sich das Handy lange Zeit beim Telefonieren am Ohr befindet, die Schädigung der Spermien unwahrscheinlich sei. Andere führen an, dass exzessive Handynutzung vielleicht auch damit einhergehen könnte, dass die Benutzer sich längere Zeit in Autos aufhalten, stärker gestresst sein, überhaupt mehr sitzen oder sich auch schlechter ernähren.

Ungarische Wissenschaftler hatten allerdings bereits 2004 darauf hingewiesen, dass das Mitführen von Handys in Hosentaschen zu einer Verringerung der Spermienzahl führen könne. Australische Wissenschaftler konnten zeigen, dass die DNA in Spermien von Mäusen, die über längere Zeit einer mit der von Handys vergleichbaren Strahlung ausgesetzt waren, geschädigt wurde.

Interessanter Hintergrundsbericht zu dieser News von SpOn

Verhütungspille funktioniert bei der Ratte

Vielleicht auch bald beim Menschen?
Die Wissenschaftler hinderten im Tierversuch Spermienvorläufer daran, im Hoden an die sogenannten Sertoli-Zellen [Anm.: Stützgewebe des Hodens] anzudocken.

Diese Verbindung ist aber unbedingt notwendig, damit die Vorläuferzellen zu Spermien reifen können. Eine Substanz namens Adjudin sorgt dafür, dass Sertoli-Zellen und Spermienvorläufer nicht zusammenfinden. Das Molekül ist schon länger für diese Wirkung bekannt und wurde bereits an Ratten getestet. Doch neben einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit bewirkte Adjudin auch Leberentzündungen und Muskelschwäche und disqualifizierte sich damit zunächst als Verhütungsmittel. Die Forscher um Dolores Mruk und Chuen-Yan Cheng fanden nun einen Trick, um das Adjudin gezielt in die Hoden zu bringen: Sie koppelten das Molekül an künstliches Follikelstimulierendes Hormon (FSH). Dieses Hormon wird von der Hypophyse hergestellt und wandert in die Hoden, wo es an die Sertoli-Zellen andockt und die Spermienproduktion fördert. Mit FSH als Transportmittel kann Adjudin in anderen Körperteilen keinen Schaden mehr anrichten, da es selektiv am Hoden wirkt.

Mehr zu diesem Thema in "Die Welt"

31.10.06

Übergewicht vermindert männliche Fruchtbarkeit

Zehn Kilo Übergewicht steigert das Risiko um zehn Prozent

Ein Wissenschaftsteam um Markku Sallmen des Finnish Institute of Occupational Health in Helsinki sowie des National Institute of Environmental Health Sciences in Research Triangle Park, North Carolina, hat nachweisen können, dass Männer mit Übergewicht eine größere Chance haben, unfruchtbar zu werden.

Laut den Forschern steigt die Gefahr der Unfruchtbarkeit um zehn Prozent pro zehn Kilogramm Übergewicht an. Diese erste Studie über den Zusammenhang zwischen Übergewicht bei Männern und Unfruchtbarkeit wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Epidemiology veröffentlicht.

Um zu ihrer Erkenntnis zu kommen, befragten die Wissenschaftler 1.468 amerikanische Landwirte und deren Ehefrauen über ihren persönlichen Gesundheitszustand, ihr Gewicht und Schwangerschaften und den Versuchen, ein Kind zu bekommen. Die Analyse beschränkte sich auf Paare, die in den letzten vier Jahren mit oder ohne Erfolg versucht haben, schwanger zu werden, und bei denen die Frau jünger als 40 Jahre war. Als unfruchtbar werteten die Forscher Paare, die länger als zwölf Monate vergeblich versuchten, ein Kind zu bekommen. 28 Prozent der befragten Paare fielen in diese Kategorie.

Auch unter Berücksichtigung von anderen Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten, wie etwa Alter und Übergewicht der Frau, Rauchen, Alkoholgenuss und Belastung mit Pestiziden, ergab die Untersuchung, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) des Mannes ein wichtiger Risikofaktor für die Unfruchtbarkeit darstellt. Bei den stark Übergewichtigen war das Risiko sogar doppelt so hoch, unabhängig vom Alter der Männer.

Laut Sallmen gebe es verschiedene mögliche Erklärungen, warum Übergewicht bei Männern die Fruchtbarkeit beeinflusst. So könnte Übergewicht mit einer schlechteren Samenqualität oder einer niedrigeren Samenkonzentration einhergehen oder Hormonabweichungen verursachen. Ein weitere Erklärung wäre, dass das Libido von dicken Männern einfach niedriger ist. "Unsere Studie sagt über diese Mechanismen allerdings nichts aus, und ebenso wenig beantwortet sie die Frage, ob Gewichtsverlust die Fertilität wiederherstellen kann", so Sallmen. Der Forscher meint, dass die Befunde einen ersten Schritt zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen Übergewicht und männlicher Unfruchtbarkeit darstellen.

29.10.06

Unfruchtbarkeit erhöht Autismus-Risiko

Unfruchtbarkeit erhöht Autismus-Risiko: Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen bekommen drei Mal so wahrscheinlich ein Kind mit ernsthaften Erkrankungen wie Autismus oder zerebraler Kinderlähmung. Das erhöhte Risiko ist laut Wissenschaftlern der University of California wahrscheinlich auf jene Gesundheitsprobleme zurückzuführen, die es für diese Paare schon ursprünglich schwierig gemacht haben, Eltern zu werden. Verfahren zur Behandlung der Unfruchtbarkeit wie die künstliche Befruchtung könnten ebenfalls mitverantwortlich sein. Die Ergebnisse der Studie, bei der 4.000 Frauen und ihre bis zu sechs Jahre alten Kinder untersucht wurden, sind auf einer Tagung der American Society for Reproductive Medicine der Öffentlichkeit präsentiert worden.



Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass das Gesamtrisiko dennoch relativ gering sei. Paare sollten über die möglichen Risiken informiert werden. Zusätzlich sei es ratsam, vor einer Fruchtbarkeitsbehandlung besonders auf die Gesundheit der werdenden Eltern zu achten. Die leitende Wissenschaftlerin Mary Croughan erklärte, dass Menschen mit Fruchtbarkeitsproblemen eher auch unter anderen Gesundheitsproblemen wie zum Beispiel Herzerkrankungen oder Diabetes litten. Zusätzlich seien die Risiken in der Schwangerschaft und bei der Geburt erhöht. 'Jene Ursachen, die eine Empfängnis erschwert haben, verursachen auch weiterhin Schwierigkeiten.' Vergleichbar damit sdass eine Mauer aus Ziegeln die Schwangerschaft verhindert habe. Die Behandlung ermöglicht das Überwinden dieser Mauer. Die Mauer selbst ist aber noch immer da und verursacht weiterhin Schwierigkeiten.

Das Team wies nach, dass die Risiken für Autismus, Entwicklungsverzögerung, zerebrale Kinderlähmung, epileptische Anfälle und Krebserkrankungen bei den Kindern jener 2.000 Frauen, die Schwierigkeiten hatten schwanger zu werden, 2,7 Mal höher waren. Bei Autismus alleine war das Risiko vier Mal so hoch. Gemäßigte Probleme in der Entwicklung wie das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit Hyperaktivität, Lernschwächen oder schwere Einschränkungen der Sehkraft oder des Hörvermögens traten ebenfalls um 40 Prozent häufiger auf. Stuart Lavery, ein Sprecher der British Fertility Society stellte die Stichhaltigkeit der präsentierten Ergebnisse laut BBC in Frage. Das große Spektrum der Fruchtbarkeitsprobleme und der erfolgten Behandlungsformen erschwere eine Einschätzung ganz entscheidend.

Via Paranews

23.9.06

Hormoncocktail macht Sperma erfolgreicher

Hormoncocktail macht Sperma erfolgreicher "Ob eine Frau gerade ihren Eisprung hat, kann man(n) nicht sehen. Deshalb, so glaubt eine US-Forscherin, entwickelten Männer im Laufe der Evolution eine raffinierte Strategie, um beim Sex tatsächlich Nachkommen zu zeugen: einen Hormoncocktail im Sperma.

Die männliche Samenflüssigkeit verdankt ihre besondere chemische Zusammensetzung einer Art evolutionärem Wettrennen, vermutet eine amerikanische Psychologin: Als sich bei den Frauen der so genannte verborgene Eisprung ohne charakteristische körperliche Anzeichen entwickelte, statteten die Männer sozusagen als Gegenstrategie ihr Sperma mit einem Hormoncocktail aus, der im Körper der Frau die Wahrscheinlichkeit für eine Befruchtung erhöht. Auf diese Weise verbesserte sie die Chance, bei einem sexuellen Kontakt auch tatsächlich Nachkommen zu zeugen. Über die These von Rebecca Burch von der New-Yorker-Staatsuniversität in Oswego berichtet das Wissenschaftsmagazin 'New Scientist'.

Anderer Duft, aber kein roter Hintern

Im Gegensatz zu vielen Tieren und auch den meisten anderen Primaten weisen beim Menschen nur sehr subtile Zeichen auf den Eisprung bei Frauen hin. Während beispielsweise Schimpansenweibchen ihre fruchtbare Periode durch ein deutlich geschwollenes und gerötetes Hinterteil anzeigen, verändern sich bei menschlichen Frauen lediglich Verhalten, Körpergeruch und Gesichtsform geringfügig mit dem Zyklus. Das stellt Männer vor gewisse Probleme: Da die eindeutigen Signale fehlen, können sie nicht sicher sein, ob ein sexueller Kontakt während der fruchtbaren Tage stattfindet und daher eine reelle Chance auf Nachwuchs besteht.

Eine Strategie der Evolution, dieses Manko zu kompensieren, könnte die Zugabe einer ungewöhnlich großen Menge an Hormonen zur männlichen Samenflüssigkeit gewesen sein, vermutet Burch. Diese enthält unter anderem das so genannte follikelstimulierende und das luteinisierende Hormon, die die Reifung der Eizelle beschleunigen, sowie eine Substanz namens HPL, die zur Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft beiträgt. So ausgestattet kann die Samenflüssigkeit in dem Moment, in dem sie in den Körper der Frau gelangt, den Eisprung beschleunigen und damit auch die Chancen auf eigenen Nachwuchs vergrößern, so Burchs Theorie.

Künstliche Befruchtung dank Hormoncocktail erfolgreicher?

Laut Burch wird diese These dadurch gestützt, dass Schimpansen, die sich nach wie vor auf deutliche Signale ihrer Weibchen verlassen können, ihr Sperma mit sehr viel weniger Hormonen ausstatten als Menschen. Genutzt werden könnte der menschliche Hormoncocktail beispielsweise bei künstlichen Befruchtungen, empfiehlt die Wissenschaftlerin: Würde statt der isolierten Samenzellen die gesamte Samenflüssigkeit verwendet, könnte der Erfolg der In-vitro-Fertilisationen ihrer Ansicht nach deutlich gesteigert werden.

Via Stern.de

13.9.06

Mittel gegen vorzeitigen Samenerguss

Antidepressiva können einen vorzeitigen Samenerguss verhindern. Ganz ungetrübt ist der längere Spaß jedoch nicht: Die Medikamente haben Nebenwirkungen.

Bestimmte Antidepressiva können Männern gegen einen zu frühen Samenerguss helfen. In bestimmten Fällen verlängern die Medikamente die Zeit bis zum Orgasmus bis auf das Vierfache. Die Ergebnisse einer Studie von US-Medizinern wurden am Freitag im britischen Fachblatt «The Lancet» veröffentlicht.

Unter vorzeitigen Samenergüssen leide weltweit jeder dritte bis fünfte Mann, schreiben die Forscher. An der Studie nahmen 2600 Männer teil, die beim Sex in weniger als einer Minute zum Orgasmus kamen. Die Männer sollten zwölf Wochen lang verschiedene Tabletten jeweils eine bis drei Stunden vor dem Sex schlucken. Die Pillen enthielten so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer.

Männer, die hochdosierte Tabletten nahmen, konnten mit dem Mittel im Durchschnitt dreieinhalb Minuten mit ihrer Frau schlafen. Mit der geringeren Konzentration erhöhte sich die Zeit bis zum Samenerguss auf knapp drei Minuten. Auch Probanden, die eine Placebopille eingenommen hatten, ejakulierten später – durchschnittlich nach 105 Sekunden.

Nicht ganz ungefährlich

«Das Mittel verbesserte auch das Gefühl der Patienten, Kontrolle über die Ejakulation zu haben», sagt Studienleiter Jon Pryor von der University of Minnesota in Minneapolis. Sie hätten den Geschlechtsverkehr auch als befriedigender empfunden, was sich positiv auf die Beziehung zu ihrer Partnerin auswirke. Ganz ungefährlich sind die Antidepressiva jedoch nicht: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören psychische Störungen, Gewichtsveränderungen - und sexuelle Lustlosigkeit.

31.8.06

Patientenforum zur Männerheilkunde in Düsseldorf

Patientenforum zur Männerheilkunde in Düsseldorf: "Im Rahmen der 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie findet am Samstag, den 9. September 2006, um 12.30 Uhr, im Düsseldorfer Hilton Hotel, Georg-Glock-Straße 20, im Rheinlandsaal A ein öffentliches Patientenforum statt.
30.08.06 - Im Mittelpunkt steht das aktuell gerade wieder kontrovers diskutierte Thema der Männer und ihrem Anspruch an die Gesundheitsvorsorge, um typische Männerkrankheiten und den unerfüllten Kinderwunsch. Dieses Patientenforum richtet sich an alle interessierten Bürger, Betroffene und deren Angehörige. Sie haben die Möglichkeit mit Experten auf dem Gebiet der Andrologie (Männerheilkunde), die sich aus Anlass der Jahrestagung in Düsseldorf aufhalten, ins Gespräch zu kommen, ihre Fragen zu formulieren und fundierte Antworten von erfahrenen Medizinern zu erhalten.

Die Gesprächspartner sind Prof. Dr. med. Gerhard Haidl aus Bonn, Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag aus Münster, Priv.-Doz. Dr. med. Herbert Sperling aus Mönchengladbach, und Prof. Dr. med. Wolfgang Weidner aus Gießen auf der medizinischen Seite. Als Patientenvertreter werden Mitglieder der Klinefelter-Gruppe Freiburg, des Wunschkind e.V. aus Berlin und der Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion München von ihren Erfahrungen berichten.

Je früher das Problem von Erektiosstörungen angegangen wird, desto höher die Heilungschancen

Andrologen unterscheiden zwischen Erektionsstörungen (Impotentia coeundi) und Unfruchtbarkeit (Impotentia generandi), der Unfähigkeit, bei normaler Erektion ein Kind zu zeugen. Alleine in Deutschland sind ca. vier bis sechs Millionen Männer im Alter zwischen 30 bis 70 Jahren von einer Erektionsstörung betroffen. 500.000 Paare sind in unserem Land ungewollt kinderlos. Je früher das Problem angepackt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Leider vermeiden viele Männer aus Scham über den Verlust ihrer Männlichkeit den Gang zum Spezialisten. Rund anderthalb Jahre warten Betroffene im Schnitt, bevor sie sich ärztliche Hilfe suchen.

Männer gelten generell eher als Gesundheitsmuffel als Frauen. Besonders unbeliebt bei den Männern sind Krebsvorsorgeuntersuchungen. Obwohl Tumore zu den häufigsten Todesursachen bei Männern zählen, nehmen 58 Prozent der Befragten nicht regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen wahr.

23.6.06

Neues Verfahren zur Erforschung der Unfruchtbarkeit - pressetext.deutschland

Ein Verfahren, das Sperma grün leuchten lässt, soll Fortschritte in der Erforschung von Ursachen für eine Unfruchtbarkeit ermöglichen. Wissenschafter der University of Oxford haben ein Gen extrahiert, das ein grünes Protein bei einer Qualle hervorbringt. In der Folge wurde damit in den Hoden von Hamstern grünes Sperma geschaffen. Das grün fluoreszierende Protein wird nur im mittleren Bereich des Spermas sichtbar. Verantwortlich dafür ist, dass das Protein auf die Mitochondrien abzielt, die nur in diesem Bereich vorhanden sind. Die Fluoreszenz selbst ist nur bei Licht einer bestimmten Wellenlänge unter dem Mikroskop sichtbar. Hamster verfügen über ein ähnliches Sperma wie der Mensch und sind daher ein ideales Modell für die Untersuchung der menschlichen Spermaentwicklung und möglicher Fehlfunktionen. Die Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Biology of Reproduction veröffentlicht.

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass das neue Verfahren eine genaue Analyse der Genfunktionen bei Sperma ermöglichen wird. Mittels des Quallenproteins sollen spezifische Gene im Sperma sichtbar gemacht und in der Folge auch ihre Fortschritte verfolgt werden können. Der leitende Wissenschafter John Parrington erklärte, dass das eigentliche Ziel sei, dieses Verfahren für die Erforschung der Gene einzusetzen, die während der Befruchtung entscheidend sind und eine Unfruchtbarkeit auslösen können, wenn ihre Funktion gestört ist. Dieses Forschungsvorhaben sei vor allem daher wichtig, da eine Studie kürzlich ergab, dass ein von sieben britischen Paaren unter Fruchtbarkeitsproblemen leidet. Ein Drittel dieser Fruchtbarkeitsprobleme sei auf unbekannte Ursachen zurückzuführen.

Zahlreiche Zellen des Körpers können im Labor kultiviert und gentechnisch verändert werden. Bei Spermazellen ist das aufgrund ihrer geringen Größe und außergewöhnlichen Form nicht möglich. Dazu kommt, dass sie außerhalb des Körpers nur eine kurze Zeit überlebensfähig sind. Die Wissenschafter wollen sich auf den Mechanismus konzentrieren durch den Sperma, das in eine Eizelle eindringt, sie dazu bringt sich zu einem Embryo zu entwickeln. Das neue Verfahren könnte es zusätzlich erlauben, gentechnisch veränderte Tiere für eine Reihe anderer Forschungsvorhaben zu schaffen. Derzeit entstehen gentechnisch veränderte Mäuse durch die Platzierung synthetischer Gene in einer Eizelle. Dieses Verfahren ist laut BBC vergleichsweise wenig effizient. Aus diesem Grund sind bisher Versuche gentechnisch veränderte Versionen wichtiger Modelltiere wie Hamster oder Meerschweinchen zu schaffen gescheitert. Die Schaffung transgener Tier aus transgenem Sperma könnte eine Lösung für dieses Problem bieten.

Vasektomien verursachen genetische Abweichungen der Spermien

Die Sterilisation des Mannes (Vasektomie) kann in der Folge bei Sperma chromosonale Abweichungen verursachen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Wissenschaftern um Nares Sukchareon von der Chulalongkorn Universität http://www.chula.ac.th/chula/en gekommen. Bei Männern, die eine Vasektomie rückgängig machen ließen, war die Rate von Abnormalitäten zehn Mal so hoch. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass dafür die ursprüngliche Operation und nicht der wiederherstellende Eingriff verantwortlich war. Allan Pacey von der British Fertility Society http://www.britishfertilitysociety.org.uk unterstützte die Argumentation, dass Männer vor einer Vasektomie gestattet sein sollte Sperma einzufrieren. In Großbritannien werden jährlich rund 40.000 Vasektomien durchgeführt. 2.500 Männer lassen diesen Eingriff in der Folge wieder rückgängig machen. Rund die Hälfte dieser Versuche ist laut BBC erfolgreich.

Die Forscher untersuchten Männer bei denen sich das Sperma nicht mit der Ejakulationsflüssigkeit vermischen kann. Es zeigte sich, dass diese Männer viel häufiger über chromosomale Aneuploidien, also Abnormalitäten verfügten. Es gab einige Anzeichen, dass sich dieses Problem im Laufe der Zeit selbst regulierte. Je mehr Zeit seit der Vasektomie verstrichen war, desto wahrscheinlicher war es, dass normales Sperma produziert wurde. Bei einer normalen Empfängnis sollte das Vorhandensein von fehlerhaftem Sperma kein Problem darstellen, da der weibliche Körper die besten Spermien auswählt.

Bei einer künstlichen Befruchtung müsse man sich laut Sukchareon bewusst sein, dass eine größeres Potenzial für Fehlschläge und gesundheitlichen Schwierigkeiten bei den Kindern bestehe. Offen blieben Fragen wie, ob diese Abnormalitäten des Spermas reversibel sind und wenn, wie lange es braucht bis der Normalzustand wieder erreicht ist. Viel wichtiger aber sei, ob die in der Folge geborenen Kinder Schwierigkeiten haben werden. Bisher wurden laut dem Wissenschaftler in diesem Bereich keine Untersuchungen durchgeführt.

1.6.06

Erste Fruchtbarkeitspille für den Mann

Die österreichische Gesellschaft für Urologie und der Berufsverband der österreichischen Urologen informierten heute, Donnerstag, im Kinderwunschzentrum Privatspital Goldenes Kreuz in Wien über die erste Fruchtbarkeitspille für den Mann. PROfertil verbessert nach Expertenaussagen die Spermienqualität und hat keine bekannten Nebenwirkungen, dies belegt auch eine entsprechende Pilotstudie. Zur erfolgreichen Therapie muss das Präparat zweimal täglich über eine Dauer von mindestens drei Monate eingenommen werden.

Durch gewisse Lebensumstände und einen falschen Lebensstil entsteht ein Mangel an Mikronährstoffen, die für die Samenzellreifung wichtig sind. Faktoren, die einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität und die Zeugungsfähigkeit nehmen können, sind beispielsweise angeborene Erkrankungen, Operationen am Beckenbereich, Hormonstörungen, Mumps und Entzündungen am äußeren Penis und Hoden. Außerdem wirken Umweltbelastungen wie beispielsweise Schadstoffe, Schwermetalle, belastende Lifestylefaktoren wie Nikotin, Alkohol und veränderte Lebensumstände wie Stress negativ auf die Spermienproduktion. Die Orthomolekulare Medizin greift in diese biochemischen Reaktionsschritte der Zellatmung ein. Zur Therapie werden Eubiotika wie PROfertil verabreicht.

PROfertil wurde innerhalb von zwei Jahren entwickelt und in einer Pilotstudie getestet. Es ist eine Zusammensetzung von Mikronährstoffen, wie L-Carnitin, der Aminosäure L-Arginin, Coenzym Q10, Vitamin E, Zink, Folsäure, Glutathion und Selen. An der dreimonatigen Pilotstudie haben 30 Männer, im durchschnittlichen Alter von 36,8 Jahren, mit mindestens zwei ’schlechten’ Spermiogrammen und langjährigem Kinderwunsch teilgenommen. Nach Ablauf der drei Monate wurde neben einem Fragebogen ein Kontrollspermiogramm zur Überprüfung der Wirksamkeit des Präparats durchgeführt. Die Zwischenauswertung ergab eine deutliche Verbesserung der Spermienqualität und -quanität sowie eine Zunahme der beweglichen Samenzellen. Insgesamt hatten acht von 24 Patienten wieder normale Spermiogrammbefunde, vier davon sind bereits werdende Väter. Eine weiterführende Studie zur Untermauerung der Daten ist ab Herbst 2006 geplant.

Ein normales Spermiogramm definiert die Weltgesundheitsorganisation WHO mit einer Ejakulatmenge von zwei bis acht Milliliter. Pro Milliliter Samenflüssigkeit sollen über 20 Mio. Spermien vorhanden sein, von denen sich 25 Prozent schnell vorwärts bewegen sowie mindestens 30 Prozent normal geformt sein sollen. Neben dem Samenzellbefund dürfen im Ejakulat nicht mehr als eine Mio. pro Milliliter Leukozyten sowie keine Bakterien vorhanden sein. Grundsätzlich sollten jedoch zwei Spermiogramme vom Urologen angefertigt werden, um eine sichere Diagnose zu stellen.

Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch liegen laut ÖBIG Register zu 28 Prozent bei der Frau und zu 60 Prozent beim Mann. Etwa 40 Prozent der Männer leiden weltweit unter verminderter Fruchtbarkeit durch mangelhafte Spermienqualität, Tendenz steigend. Derzeit haben rund 30.000 Paare in Österreich Probleme, auf natürlichem Weg ein Kind zu empfangen, erklärt Heinz Strohmer, Leiter des Kinderwunschzentrums Goldenes Kreuz, auf Nachfrage von pressetext.

24.3.06

Ozon macht schlappe Spermien

Bei zu hohen Ozonwerten in der Luft machen auch die Spermien beim Mann schneller schlapp. Eine US-Medizinerin untersuchte zwei Jahre lang Samenspenden von Männern und setzte sie mit der Schadstoffbelastung der Luft in Beziehung.

Ergebnis: Anders als Kohlenmonoxid oder Stickoxide beeinträchtigte Ozon die Spermienproduktion. Es wird vermutet, dass der Luftschadstoff eine Entzündungsreaktion hervorruft oder die Bildung spermienschädlicher Substanzen im Blut bewirkt.

Durch das Ozon werde die Zeugungsfähigkeit eines Mannes mit normaler Spermienzahl aber nicht beeinträchtigt, hieß es. Rebecca Sokol von der Universität von Südkalifornien wertete die Spermienqualität von rund 50 Männern aus, die zehn Mal im Jahr für eine Samenbank gespendet hatten, wie der „New Scientist“ berichtet.
[Via: Salzburger Nachrichten]

10.2.06

Nachbrenner für Spermien

Amerikanische Wissenschaftler haben erstmals den elektrischen Strom in einer einzelnen Spermazelle gemessen und dabei genauer untersucht, wie der "Heckmotor" im Schwanz der Zelle aktiviert wird. Die Schlüsselrolle spielt dabei ein Protein namens CatSper. Es sorgt dafür, dass Kalzium in den Schwanz eines Spermiums fließen kann. Dort löst das Kalzium schnelle Bewegungen aus, die dem Samen genug Energie liefern, um in die Eizelle einzudringen.

Hat sich ein Spermium auf seinem Weg durch den weiblichen Geschlechtstrakt bis zur Eizelle vorgearbeitet, aktiviert es eine Art Heckmotor: Durch heftige Schläge mit dem Schwanz sammelt es genug Energie, um in das Ei zu gelangen. Schon seit längerem war bekannt, dass diese so genannte Hyperaktivierung auf Kalzium beruht, das aus anderen Teilen der Samenzelle in den Schwanz fließt.

Nun hat das Team um David Clapham vom Howard-Hughes-Medizin-Institut direkt gezeigt, was das CatSper-Eiweiß mit der Hyperaktivierung zu tun hat. Schon länger vermuteten Wissenschaftler, dass CatSper für die Bewegungsfähigkeit von Sperma mitverantwortlich ist. Frühere Versuche mit Sperma von Mäusen hatten gezeigt, dass Samenzellen ohne CatSper schlechte Schwimmer waren, die die Schutzbarriere der Eizelle nicht überwinden konnten. Daher glaubten Forscher schon länger an einen Zusammenhang zwischen CatSper und dem Kalziumfluss in den Spermaschwanz.

Clapham und seine Kollegen benutzten nun einzelne Samenzellen von normalen Mäuserichen mit CatSper und maßen den elektrischen Strom aus geladenen Kalzium-Teilchen, die bei der Hyperaktivierung in den Schwanz der Samenzelle fließen. Bei Spermien von Mäusen ohne das CatSper-Eiweiß hingegen war ein solcher Fluss von Kalzium-Ionen nicht nachweisbar. Damit hatten die Wissenschaftler direkt die Wirkung des Proteins demonstiert: CatSper-Eiweiße bilden einen Schlüsselkanal für die Kalzium-Ionen, die bei der Hyperaktivierung in den Schwanz wandern.

Außerdem fanden die Forscher heraus, dass der Laugegrad in dem Spermium beeinflusst, wie viel Kalzium durch die CatSper-Kanäle fließen kann. Als nächstes müsse nun untersucht werden, was den Laugegrad in der Zelle steuert. Eventuell reagiert das Spermium auf Signale der Eizelle, vermuten Clapham und seine Kollegen.

Die Wissenschaftler waren die ersten, denen eine Messung eines elektrischen Stroms an einem einzigen Spermium gelang. Mit ihrer neuen Methode könnten sie nun auch andere Kanalsysteme in Samenzellen untersuchen, so der Kommentar der Forscher.

Die Erkenntnisse über CatSper hingegen könnten interessant für die Entwicklung neuer Verhütungsmittel für Männer sein, glauben Clapham und sein Team. Ein solches Medikament müsste die CatSper-Kanäle gezielt blockieren, andere Leitungen für Kalzium jedoch geöffnet lassen.

18.1.06

Sterilisation ohne Operation

Hier nochmal ein schöner Artikel zum Thema Handys und Fruchtbarkeit. Der Autor dieser Seite stellt ein spezielle "Gerät(?)" her, mit dem man per elektromagnetischer Strahlung seine Fruchtbarkeit willentlich und nachhaltig beeinträchtigen kann. Also als Alternative zur Vasektomie (Sterilsation des Mannes)
:-) Nichts für schwache Nerven

17.1.06

Erektion, Rauchen und Psyche

Was war zuerst da? Die Zigarette oder die Erektionsstörung? Man geht davon aus, dass Raucher öfter an Potenzproblemen leiden als Nichtraucher, weil die Blutgefäße vom Rauchen verengt werden und der Blutfluss im Schwellkörper gestört wird. Nun vermutet eine finnische Studie, dass es auch umgekehrt funktionieren könnte: Wer keine Erektion bekommt, ist psychisch so belastet, dass er eher dazu neigt, mit dem Rauchen zu beginnen als der Mann ohne Potenzprobleme.

Via: Blogg.zeit.de

4.1.06

Spermientest für Zuhause

Der weltweit erste frei erhältliche Fruchtbarkeitstest für Männer ist in Großbritannien auf den Markt gekommen. Der Heimtest soll Paaren mit Kinderwunsch als Frühwarnsystem für Fruchtbarkeitsprobleme dienen.

Nach einer Stunde weiß Mann, wie beweglich seine Spermien sind, teilte die britische University of Birmingham am gestrigen Dienstag mit. Eine gute Schwimmfähigkeit der Keimzellen ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung einer Eizelle.

In dem Test müssen die Spermien durch eine Barriere schwimmen, in der die Bedingungen im weiblichen Gebärmutterhals simuliert werden. Mit einem Gerät werden die Keimzellen gezählt, die die Barriere passieren. Auf diese Weise wird die Konzentration aktiver Spermien bestimmt. Ist sie ausreichend hoch, erscheint eine rote Linie, die das positive Ergebnis anzeigt.

Ein Forscherteam um Chris Barratt beschrieb die Entwicklung des Tests in der Online-Ausgabe des Magazins "Human Reproduction". Ein Testlauf mit 150 Männern ergab, dass der Test bei 95 Prozent der Proben richtige Ergebnisse lieferte.

Paare mit Kinderwunsch könnten mithilfe des Tests frühzeitig prüfen, ob ein Problem mit der Zeugungsfähigkeit des Mannes besteht. Bislang würden sie meist angewiesen, erst nach einem Jahr ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls es nicht zur gewünschten Schwangerschaft kommt. "Aber das Alter kann einen sehr deutlichen negativen Effekt auf die Fruchtbarkeit haben", sagt Barratt. Daher könne es von Vorteil sein, frühzeitig Klarheit zu haben.

Der leicht anzuwendende Test biete zudem einen weiteren Vorteil: Er nehme Druck von Männern, die sich schämten, eine Probe in einer Fruchtbarkeitsklinik abzugeben.

Ausführliche Beschreibung des Spermientests für zuhause