13.9.06

Mittel gegen vorzeitigen Samenerguss

Antidepressiva können einen vorzeitigen Samenerguss verhindern. Ganz ungetrübt ist der längere Spaß jedoch nicht: Die Medikamente haben Nebenwirkungen.

Bestimmte Antidepressiva können Männern gegen einen zu frühen Samenerguss helfen. In bestimmten Fällen verlängern die Medikamente die Zeit bis zum Orgasmus bis auf das Vierfache. Die Ergebnisse einer Studie von US-Medizinern wurden am Freitag im britischen Fachblatt «The Lancet» veröffentlicht.

Unter vorzeitigen Samenergüssen leide weltweit jeder dritte bis fünfte Mann, schreiben die Forscher. An der Studie nahmen 2600 Männer teil, die beim Sex in weniger als einer Minute zum Orgasmus kamen. Die Männer sollten zwölf Wochen lang verschiedene Tabletten jeweils eine bis drei Stunden vor dem Sex schlucken. Die Pillen enthielten so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer.

Männer, die hochdosierte Tabletten nahmen, konnten mit dem Mittel im Durchschnitt dreieinhalb Minuten mit ihrer Frau schlafen. Mit der geringeren Konzentration erhöhte sich die Zeit bis zum Samenerguss auf knapp drei Minuten. Auch Probanden, die eine Placebopille eingenommen hatten, ejakulierten später – durchschnittlich nach 105 Sekunden.

Nicht ganz ungefährlich

«Das Mittel verbesserte auch das Gefühl der Patienten, Kontrolle über die Ejakulation zu haben», sagt Studienleiter Jon Pryor von der University of Minnesota in Minneapolis. Sie hätten den Geschlechtsverkehr auch als befriedigender empfunden, was sich positiv auf die Beziehung zu ihrer Partnerin auswirke. Ganz ungefährlich sind die Antidepressiva jedoch nicht: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören psychische Störungen, Gewichtsveränderungen - und sexuelle Lustlosigkeit.

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