1.11.06

Verhütungspille funktioniert bei der Ratte

Vielleicht auch bald beim Menschen?
Die Wissenschaftler hinderten im Tierversuch Spermienvorläufer daran, im Hoden an die sogenannten Sertoli-Zellen [Anm.: Stützgewebe des Hodens] anzudocken.

Diese Verbindung ist aber unbedingt notwendig, damit die Vorläuferzellen zu Spermien reifen können. Eine Substanz namens Adjudin sorgt dafür, dass Sertoli-Zellen und Spermienvorläufer nicht zusammenfinden. Das Molekül ist schon länger für diese Wirkung bekannt und wurde bereits an Ratten getestet. Doch neben einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit bewirkte Adjudin auch Leberentzündungen und Muskelschwäche und disqualifizierte sich damit zunächst als Verhütungsmittel. Die Forscher um Dolores Mruk und Chuen-Yan Cheng fanden nun einen Trick, um das Adjudin gezielt in die Hoden zu bringen: Sie koppelten das Molekül an künstliches Follikelstimulierendes Hormon (FSH). Dieses Hormon wird von der Hypophyse hergestellt und wandert in die Hoden, wo es an die Sertoli-Zellen andockt und die Spermienproduktion fördert. Mit FSH als Transportmittel kann Adjudin in anderen Körperteilen keinen Schaden mehr anrichten, da es selektiv am Hoden wirkt.

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